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pool (no water)

Pressestimmen


"Ruth Marie Kröger, Anita Iselin, Martin Butzke und Rainer Frank bringen den Text integer auf die Bühne und geben ihm doch eien originelle Spielordnung."
Frankfurter Neue Presse, 5. Oktober 2007


"Neidgefühle als groteske Klammer
Roger Vontobel inszeniert "pool (no water)"

FRANKFURT Elegant sieht er aus, fliegen kann er nicht, der Pinguin. Langsam erhebt sich ein mannshohes Exemplar mit schwarz glänzendem Rücken vom Rande des Pools, dreht seinen Kopf mit dem gebogenen Schnabel in Richtung des einsamen Gitarristen und wiegt sich im Rhythmus lauter und lauter werdender Beats. Auf der Leinwand im Hintergrund tanzen in endloser Schleife die Aufnahmen von Pusteblumen und grünem Geäst, von Leuten, die lachen und immer schneller laufen. Wäre da nicht der harte Zug um Münder und Augen, das Drängeln und Schubsen. Beim Tauchen, da gehen sie sich an die Gurgel. Schnitt. Der Pinguin brennt.

Zu einer vibrierenden, mitreißenden Collage aus metallischen Klängen, messerscharf geschnittenen Filmsequenzen und mit bitterböser Ironie gewürztem Spiel hat der 1977 geborene Regisseur Roger Vontobel das Stück "pool (no water)" gesampelt. Von Neid und Missgunst unter Freunden erzählt die Komödie von Mark Ravenhill. Die Geschichte: Eine erfolgreiche Künstlerin lädt vier alte Freunde per Weihnachtsmail ein - zum Schwimmen im hauseigenen Pool. Die Mitdreißiger haben es "nur" zu Sozialarbeitern der Kunst gebracht, schimpfen auf "das Miststück" und fahren am Ende doch. Vor ihren Gästen vollführt die Hausherrin einen triumphalen Kopfsprung, kracht allerdings auf den kalten Beton. Kein Wasser im Pool. Im Krankenhaus kommen die Freunde auf eine Idee, die ihr Gewissen noch außerordentlich strapazieren wird: mit der Digi-Cam schießen sie Fotos vom Leid der Koma-Patientin als Material für ein eigenes Kunstprojekt.

Die vier Hungerkünstler in der Midlife-Krise nennt Autor Ravenhill einfach A, B, C und E. Sein Stück, ursprünglich den Darstellern des Londoner Bewegungs- und Tanztheaters Frantic auf den Leib geschrieben, kommt ganz ohne Regieanweisungen aus. Den Rhythmus der Sprache, die Ravenhill kraftvoll und derb zum Schillern bringt, nutzt Vontobel als dynamischen Motor für ein ebenso vitales wie intelligentes Theaterspiel. Vor kühlem Design übergroßer spiegelnder Buchstaben, die das Wort "Pool" ergeben, tanzen sie wie Schamanen in Trance: eine Gruppe, die der Neid auf groteske Weise zusammenhält.

Martin Butzke ist der Pinguin-Mann, der seine Haut genervt abstreift und mit Grandezza in Selbstmitleid versinkt. Die leere Hülle wird später im Krankenhaus versorgt, mit Pflastern umwickelt und angeheuchelt, sie reicht zur Darstellung der Verunglückten vollkommen aus. Überzeugende Wutausbrüche und listige Bosheit sind das Metier der zierlichen Ruth Marie Kröger im Girlie-Look. Anita Iselin gibt ihre Rolle bodenständig staubsaugend, mit trotzigem Husten. Rainer Frank ist ein wunderbar clownesker, mondsüchtiger Traumwandler, der am Ende Konsequenzen mit Splatter-Effekt zieht."

Allgemeine Zeitung Mainz, 6. Oktober 2007


"KUNST UND KLISCHEES
Eine erfolgreiche Künstlerin lädt alte Weggefährten in ihr neues Domizil- mit Pool. Beim Nacktbaden läuft sie voran, springt, landet hart auf Beton und fällt ins Koma. Ihre Freunde fotografieren die kranke heimlich, träumen vom „Kunst machen“, von Ausstellungen, Hochglanzkatalog und vom Erfolg. Roger Vontobel hat das vielschichtige und dabei herrlich ironische Stück „Pool (no water)“ des britischen Autors Mark Ravenhill („Shoppen und Ficken“) einfallsreich und rasant inszeniert."
PRINZ, November 2007