pool (no water)

Ein Text für Performer von Mark Ravenhill
Die Produktion hatte am 3. Oktober 2007 im Kleinen Haus Premiere.
Dauer 2 h

Regie: Roger Vontobel; Bühne: Claudia Rohner; Kostüme: Eva Martin; Musik: Daniel Murena; Video: Tobias Yves Zintel; Dramaturgie: Jens Groß; Darsteller: Martin Butzke, Rainer Frank, Anita Iselin, Ruth Marie Kröger, Daniel Murena


Mit viel Humor und einigem Zynismus beschreibt Ravenhill das Milieu einer sehr mittelmässigen Möchte-gern-Kunstszene. Dabei operiert er mit allseits bekannten Klischeevorstellungen, hinterfragt auf dieser Folie die Wahrhaftigkeit freundschaftlicher Werte und entlarvt dabei den Einzelnen in seiner sozialen und künstlerischen Begrenztheit. pool (kein Wasser) ist ein Stück über verschiedene Künstlerbiografien, thematisiert den Traum von einer familienähnlichen, harmonischen Künstlergemeinschaft, aus der allerdings ein Mitglied ausgebrochen ist und plötzlich alleine den erhofften überregionalen Erfolg hat. Der langjährige Neid auf den Erfolg der Freundin fördert die »wahren« Gefühle der anderen zu Tage. Es ist ein Stück über Neid, Hass und Missgunst. Es ist aber vor allem eine grundlegende Bestandsaufnahme unserer kapitalistischen Gesellschaft, in der Identität insbesondere über den eigenen Körper verhandelt wird. Ravenhill zeigt die zunehmende Ästhetisierung unserer Lebenswelt, die Inszenierung des Privaten in ihrer ganzen Gewalt. Der eigene Körper wird in pool (kein Wasser) zum vermarktbaren Lebenskunstwerk.

Mark Ravenhill, geboren 1966, ist einer der populärsten Dramatiker des modernen britischen Theaters. Sein Stück Shoppen&Ficken (1996) wurde ein Welterfolg.