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Spielplan


Termine Großes Haus:

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01. Mai 2006
03. / 08. / 18. Juni 2006
24. September 2006
28. Oktober 2006
09. November 2006
14. Januar 2007

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Elisabeth Schweeger im Gespräch mit Christoph Hein />
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In seiner frühen Kindheit ein Garten />

Horns Ende und In seiner frühen Kindheit ein Garten


/ Pressestimmen

Dauer 4 h eine Pause

Regie: Armin Petras


»Mit Begeisterung hat das Publikum im Schauspiel Frankfurt die Doppelpremiere von zwei Stücken aufgenommen, die auf Texten von Christoph Hein basieren…«

Berliner Morgenpost 9. April 2006

»Ein deutscher Abend. Ein geteilter Abend. Zwei Stücke. Ost und West. DDR und Bundesrepublik. Ein langer Abend. Kein langweiliger. Es werden nämlich Geschichten erzählt, die uns alle angehen, und immer wieder entladen sich die Spannungen zwischen den Bühnenfiguren in Situationskomik, in slapstickartigen Momenten… Mit wenigen Kunstgriffen schafft der vielbeschäftigte künftige Leiter des Berliner Gorki-Theaters einen Erinnerungsraum…«

Frankfurter Allgemeine Zeitung 10. April 2006

»…Petras zeigt sich im Falle der traumatisierten Bad-Kleinen-Familie als Regisseur eines konzentrierten Kammerspiels: Er läßt Andreas Leupold als Zurek so gut wie bewegungslos im Auge eines Orkans sitzen, den dieser in der Schuld des Sohnes wühlende Mann selbst erzeugte. Die Restfamilie umkreist ihn, als wollten Satelliten herausfinden, was unten auf der Bodenstation eigentlich los ist. Ganz nebenbei prallen die Generationen aufeinander und ist Katrin Grumeth eine schrille Tochter, die man nur heiraten würde, dürfte man sie danach sofort ungestraft morden. Friederike Kammer spielt die Mutter mit derart treuherzig-diktatorischem Blick, daß man sich fragt, warum der Gatte nicht auf die Idee kommt, hier sitze die eigentliche Terroristin der Familie…«

Süddeutsche Zeitung 10. April 2006

»…Petras läßt die politischen Konflikte in beiden Stücken eher im Hintergrund. Er erzählt Geschichten von Menschen, die sich – obwohl in unterschiedlichen Milieus angesiedelt – in vielen Momenten berühren, komisch manchmal und traurig zugleich… ein berührendes, spannendes Projekt über deutsche Zustände, das vor allem von der Spielleidenschaft des Ensembles zehrt. Viel Beifall schließlich. Und auch Christoph Hein, der am Ende auf die Bühne stürmte, schien es zufrieden.«

Frankfurter Neue Presse 10. April 2006

»…Ein langer Abend deutscher Wirklichkeit. Doch die Zeit vergeht ziemlich angenehm, denn Petras nähert sich den Stücken mit viel humorvoller Energie…«

Wiesbadener Kurier 10. April 2006

»…Ganz anders die zweite Romanbearbeitung: Petras… verwandelt den in Hessen angesiedelten Stoff in ein konzentriertes, psychologisch ausgefeiltes Kammerspiel… Keine Utopie, nirgends. Der Vater (Andreas Leupold) ist vom Tod des Sohns wie gebannt und verläßt und verläßt seinen Platz am Tisch nicht mehr. Auch wenn er gegen Ende die Kraft findet, den Tod des Sohnes zu akzeptieren, bleibt er ein lebender Leichnam. Auch wenn man diese Deutschland-Diagnose, mit der Petras wohl nicht nur Zurek, sondern das ganze Land meint, nicht teilt, bleibt dies doch die überzeugendste Inszenierung, die er in Frankfurt je gezeigt hat.«

WELT kompakt 10. April 2006

»…Petras inszeniert ein kleinstädtisches Panoptikum gescheiterter Träume, in dem die Fehltritte und Lebenslügen der unterschiedlichen Figuren als groteske Revue zur Popmusik der späten DDR vorbeiziehen. Zur kollektiven Denunziation muß das ganze Ensemble per Unterschrift auf Horns Rücken antreten… Noch unmittelbarer erfolgt der Einbruch des Politischen ins Private aber im zweiten Teil… Petras verdichtet Heins Geschichte zu einem Kammerspiel. Fast vollständig verzichtet er auf seine üblichen Spielereien und erlaubt sich selbst ein schnörkelloses Sprechstück… besticht „In seiner frühen Kindheit ein Garten“ durch kühle Präzision und hochkonzentriertes Schauspiel. Herausragend erscheinen neben Leupold auch Friederike Kammer in ihrer stoischen Mütter- und Menschlichkeit und Katrin Grumeth als selbstbezogene, gefühlskalte Tochter, hinter deren Borniertheit sich Verzweiflung versteckt… Unter dem Banner des Politischen ist dieses „Deutschlandprojekt“ eigentlich ein Laborbericht, der das Scheitern beobachtet und egal wo findet…«

taz 11. April 2006

»… Wer sich bei dem unter dem Motto „Helden aus dem Hause Hein“ annoncierten „Deutschlandprojekt“ für die große Lösung entscheidet, braucht zwar angesichts einer Spieldauer von etwas mehr als vier Stunden inklusive Pause gehörig Sitzfleisch – in seiner Geduld wird er sich indes nicht übermäßig strapaziert fühlen… Wie schon Hein beschäftigt sich auch Armin Petras weniger mit Horn oder mit Grams. Grams taucht gar nicht erst als Figur auf. Die Helden, um die es an diesem Abend geht sind Menschen des Umfelds. Allesamt sind sie gänzlich unheldisch und versuchen unter den obwaltenden Umständen ihr Leben zu leben. Die Vergangenheit ist von Schichten der Verdrängung überlagert. Doch gleich ob es um die Politik, um den Faschismus geht, oder um private Dinge, sie bricht immer wider hervor. Petras spricht von gescheiterten Leben, von an der Wirklichkeit zerschellten Träumen, vom eisernen Standhalten, denn was wäre schließlich die Alternative… Eine stalinistische Machtherrschaft kann, wie es die Geschichte lehrt, unmöglich zu jenen menschenunwürdigen Verhältnissen führen, die der Sozialismus verhieß. Umgekehrt wird eine freiheitliche Gesellschaft zusammenbrechen, wenn die Freiheiten unter den Vorzeichen der Gefahrenabwehr aufgehoben werden. Einen Zeigefinger braucht Petras nicht, um das zu gegenwärtigen. Neben einer bewunderungswürdigen Ensembleleistung ist das die hervorstechendste Qualität für sich einnehmenden Arbeit.

Offenbach-Post 11. April 2006