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Schade, dass sie eine Hure war

Pressestimmen


"Dabei leisten die Darsteller Erstaunliches: Nicht nur wird ihnen ein hoher physischer Einsatz abverlangt, sie geben auch dem von B. K. Tragelehn ins Deutsche übersetzten Text Raum, sich in seinem hohen Ton, in seinen komischen Wendungen wie in seinem Abgleiten ins Renaissancehaft-Obszöne wirkungsvoll zu entfalten: Alles wird aus- und kaum etwas einfach nur dahingesprochen. Kastenmüller vertraut auf die Kraft dieser Sprache. ...
Die Inszenierung eines solchen Stücks muss drastisch sein. In Frankfurt ist dies gelungen, ohne in Klamauk abzugleiten."

Frankfurter Allgemeine Zeitung, Rhein Main-Zeitung, 21. Januar 2008

"Es ist eine im Wortsinn blendende, herzzerreißende Geschichte um Inzest und Tod, die Kastenmüller da erzählt. Ein lange Zeit verkanntes Stück Weltliteratur hat er fürs Gegenwartstheater gerettet."

Offenbach Post, 21. Januar 2008

In solch schlitternder Zeit stellt Michael Graessner (Bühnenbild) die von Kathi Maurer zeitlos-modern bis grotesk kostümierten Figuren auf und neben eine schiefe Ebene. Was sich bald als expressionistisch verzerrter, abschüssiger Raum mit bleiernen Wänden, einer Art Blutrinne und einem Waschbecken am Fluchtpunkt der rechteckigen Schräge offenbaren wird, ist vorerst so von einem flirrenden Kunstsstoffvorhang verdeckt, dass sich die Figuren tummeln wie Nager im Laufrädchen. Erst wenn die tragische Maschinerie läuft, weitet sich die zukunftsblinde Sicht der Liebenden auf das Gesamtbild ohne Entrinnen. Nach der Pause mutieren die Wände zum Spinnennetz, das nur für den intimen Geschwistermord an Annabella eine Weitung zulässt. Die schaurige Schlussszene mit dem aufgespießten Herz der Geliebten ersetzt Kastenmüller durch einen kühlen Diskurs der im Kreis sitzenden Figuren/Darsteller.
Während Malte Preuss’ jazzig flirrende Geräuschwelt an den Figuren schabt, reibt und nagt, gibt ihnen Kastenmüller fast typisierende Profile mit entsprechenden Kostümen. Sandra Bayrhammers Annabella in ihrem weißen Kleidchen startet als Opferlamm ihrer Gefühle, liefert dem anfangs zerrissenen, dann stylishen wirklichkeitsfremden Giovanni (Martin Butzke) aber eine Vorstellung von Gleich zu Gleich. Bedient die Regie mit Ingolf Müller-Becks Berghetto und seinem Kardinal das groteske Register der Nebenfiguren, so glänzen Soranzos schauderhaft effektiver Diener Vasques (Wilhelm Eilers) und Christian Kuchenbuch als Weltpriester gewordener Mahner Bonaventura durch hohe Differenzierungskunst."

Frankfurter Neue Presse, 22. Januar 2008

"Das schauspielfrankfurt zeigt das Stück in einer kraftvollen Übertragung des Schriftstellers und Regisseurs B.K. Tragelehn aus dem Jahr 2002. Kraftvoll lässt sich auch die mit ironischen Brechungen und humoristischen Versatzstücken versehene Inszenierung von Peter Kastenmüller bezeichnen, die auf eine ausgezeichnete Schauspielerleistung basiert. Im Mittelpunkt steht natürlich das Geschwisterpaar Annabella (Sandra Bayrhammer) und Giovanni (Martin Butzke). Sie: verträumt, verletzbar und sich um die Familienehre sorgend; Er: begehrend, draufgängerisch und blind vor Leidenschaft....
Auch wenn ein Blick zurück in die gute alte Zeit oftmals eine Vorstellung einer besseren Welt implementiert, ist dies doch eine falsche Vorstellung. John Ford hielt mit „Schade, dass sie eine Hure war“ der Gesellschaft ungeschminkt einen Spiegel vor. Peter Kastenmüllers Inszenierung ist ebenso wenig zimperlich und trotz ihres hohen Unterhaltungsfaktors auch sehr direkt. Aber das ist auch gut so, denn die Hure, das sind schließlich auch wir."

Kulturfreak.de, Januar 2008