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Spielplan


Termine schmidtstrasse12:

30. Dezember 2004
07. / 08. / 13. / 22. Januar 2005
10. / 17. Februar 2005
31. März 2005
07. April 2005
19. Mai 2005
05. Juni 2005

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Idioten

Pressestimmen


»… Einem eher jungen Publikum mit einfach-raffinierten Mitteln komplexe Konstruktionen und Realitäten zu bieten: Das kann vielleicht nur Theater. Dafür lohnt sich der Besuch.«

Frankfurter Neue Presse 3. Januar 2005

»…Kriegenburgs Ironie aller handwerklichen Konvention gegenüber bekommt der Aufführung gut – auch die legendäre „Dogma“-Theorie der skandinavischen Filmemacher war ja vor allem als trotzige Reaktion auf die immer monströser wirkenden Trickkünste des Films zu verstehen. Kriegenburgs ähnlich authentische Theatermethode hat hier folgerichtig die schönsten Momente dann, wenn einer oder eine „aussteigt“, von der Idioten- in die Normalrolle wechselt, wie an- und ausgeknipst. Gebrochen wird diese Form von Virtuosität dann aber ihrerseits am stark improvisiert wirkenden Grundton der Aufführung… «

Hannoversche Allgemeine Zeitung 5. Januar 2005

»… Das Frankfurter Ensemble wirft sich mit Emphase…in den jagenden Rollenwechsel. Und was die acht an atmosphärischen Umschwüngen mit dem Licht der Bürolampen herbeizuzaubern verstehen, ist ganz erstaunlich… Die junge Frau namens Karen, die es zufällig und wie einen Fremdkörper in die Gruppe verschlagen hat, drohte durch den Tod ihres Kindes in der Tat außer sich zu geraten – für die Darstellerin Nicola Gründel ein virtuoser Akt mit dem eigenen Selbst – …«

Frankfurter Allgemeine Zeitung 3. Januar 2005


»…Am Ende hat sie (Nicola Gründel) die Bühne für sich allein und zeigt eindrücklich, daß die Stärke des Theaters in der schauspielerischen Präsenz liegt… Für die Außenwelt, die Lars von Triers „Idioten“-Darsteller immer wieder suchen und von der sie gelegentlich heimgesucht werden, fand Kriegenburg dagegen eine genial einfache Lösung. Taucht zum Beispiel der Erzeuger der verängstigten Josephine (Abak Safaei-Rad) auf und holt das Mädchen zurück ins düstere Vorderreich, muß ein Zuschauer von einem vorgehaltenen Blatt jene Textpassage ablesen, die der Außenwelt zugedacht sind. In solchen Momenten lauscht man der Konfrontation von professionellem Theater und Laienschauspiel…«

Süddeutsche Zeitung 4. Januar 2005


»Karen (Nicola Gründel) wirft ihre Puppe mit zunehmender Heftigkeit und von Weinkrämpfen geschüttelt gegen eine Wand. Immer und immer wieder. Die Szene ist von solcher Intensität, daß es den Zuschauern im Schauspiel Frankfurt in die Glieder fährt. Und das Ganze ist noch nicht der Höhepunkt. Es folgt eine Szene, in der Karen dem Publikum erzählt, warum sie in den Wahnsinn flüchten will: Ihr kleines Kind ist verstorben. Die Schauspielerin Nicola Gründel hat hier ihren ganz großen Auftritt, schafft das, wovon jeder Mime träumt: Sie berührt die Herzen der Zuschauer… Gintram Brattia, Hilke Altefrohne, Rainer Frank, Max Landgrebe, Abak-Safaei Rad, Robert Kuchenbuch du Anita Iselin stolpern in einem Moment berückend authentisch als Geistigbehinderte über die große mit Lampen und Mikrofonen verstellte Spielfläche (Raum Annette Riedel, Natascha von Steiger), und verlassen im nächsten Augenblick die Rolle der Idioten mit der gleichen Perfektion…«

Main-Echo 3. Januar 2005

»…Dem Schauspiel Frankfurt ist in seiner ausgelagerten Spielstätte … in der Schmidtstrasse 12 sein provisorisches, wie aus dem Heimwerkermarkt übernommenes Spiel-Ambiente heilig. Ob bei Tennessee Williams, Büchner oder Kleist – immer blickt man in Räume und auf Wände ohne einen Tupfer Farbe. Theater wie im Holzlager eben. Für Andreas Kriegenburgs Theaterfassung des Lars-von-Tier-Films „Idioten“ jedoch bietet sich diese Kulissen-Tristesse geradezu an. Was dem dänischen „Dogma“-Filmemacher mit seiner wackeligen Hand-Kamera die Erkundung des Grenzlands zwischen Irrsinn und Normalität, ist Kriegenburg und seinem achtköpfigen Ensemble das stete Spiel mit der theatralischen Konvention von Schein und Sein vor demonstrativ unfertigem Bühnenbild… kommt der Dialog hinzu, gewinnt vieles eine bedrängende Nähe zu unserer Wirklichkeit. Empörung über Ungerechtigkeiten, Mißgunst, Eifersucht… die Themen unterscheiden sich kaum von den uns geläufigen – und lediglich das Aus-der-Haut-Fahren vollzieht ich etwas schneller als im zivilisierten Alltag… Unsere Welt als Schreckensszenario und – als Irrenhaus.«

Main-Spitze 11. Januar 2005

»…Die dankbaren Rollen liegen jedoch bei den Schauspielern, die sehenswerte Studien von Behinderungen zeigen. Andreas Kriegenburg verknüpft diese Studien zu einer fein abgestimmten, technisch geglückten Inszenierung...«

Financial Times Deutschland 3. Januar 2005

»…Bemerkenswert… wie Kriegenburg die komplizierten Abläufe und Zusammenstöße choreografiert, wie er die menschlichen Fehlleistungen in diesen gruppenspezifischen Prozessen nicht unter einem Bedeutungswahn begräbt…«

Mannheimer Morgen 4. Januar 2005