Iphigenie auf Tauris

von Johann Wolfgang Goethe
Die Produktion hatte am 30. August 2007 im Bockenheimer Depot Premiere.


Dauer 1 h 45 min

Regie, Raum, Kostüme: Wanda Golonka; Darsteller: Georgette Dee, Fabian Gerhardt, Jennifer Minetti, Falilou Seck, Bert Tischendorf


Verteufelt human nannte Goethe seine Iphigenie. Damit umschreibt er den Versuch, dichterisch einer barbarischen Geschichte und Gegenwart zu entkommen. Der Fluch auf dem Haus der Tantaliden hat Iphigenie getroffen. Ihr Vater Agamemnon hat sie Diana geopfert, um im Krieg gegen die Trojaner seiner Flotte günstige Winde zu verschaffen. Die Göttin rettete Iphigenie und setzte sie auf Tauris als Priesterin in ihrem Tempel ein. Iphigenie sehnt sich ins Land der Griechen zurück, König Thoas jedoch möchte die Fremde heiraten. Da sie seine Werbung abschlägt, setzt Thoas den alten Brauch wieder ein, Fremde auf dem Altar Dianas zu opfern. Ausgerechnet Iphigenies Bruder Orest scheint das Los als ersten zu treffen. Nach dem Mord an seiner Mutter hofft dieser dem Fluch zu entkommen, indem er dem Gott Apollon das Standbild der Diana bringt. Doch auf Tauris begegnet er der eigenen Schwester. Iphigenie, im Konflikt zwischen Vertrauensbruch und Rettung des Bruders, offenbart sich Thoas und sagt ihm die Wahrheit. Seiner Liebe entsagend lässt er die Fremden in ihre Heimat ziehen. Ist das der Preis der verteufelten Humanität: menschlich handeln, aber einsam sein?