¯Zurück
 
Spielplan


Termine Großes Haus:

15. / 20. / 21. / 30. September 2006
07. / 19. Oktober 2006
01. / 03. / 23. November 2006
04. / 15. Dezember 2006
29. Januar 2007
07. / 10. Februar 2007
01. März 2007

Bildergalerie (9 Bilder) />

Weitere Infos

Hauptartikel Die Jungfrau von Orleans />
Pressestimmen

Zuschauer-Rezensionen lesen />

Die Jungfrau von Orleans

Pressestimmen


»…Diese Aufführung von Schillers Jungfrau ist von sehr schöner Ökonomie und Sicherheit. Sie versteigt sich nie in nicht zu Ende gedachte Gedanken oder Ideen, sie will nie mehr sein, als sie ist, sie schüttet den Zuschauer nicht mit Zeichen zu, die den Blick und den Sinn erschöpfen, weil der Zufall sie auf die Bühne geweht hat… Susanne Buchenberger, seit Jahren im Frankfurter Ensemble und bei aller Zurückhaltung eine der auffälligsten, weil intensivsten und genauesten Schauspielerinnen spielt die Johanna… Das Rätsel – was macht dieses unbedarfte Mädchen zu Frankreichs Retterin? – wird nicht gelöst, diese Johanna wird nicht erklärt und durchleuchtet, aber Buchenberger macht sie glaubhaft… Ihren Höhepunkt erreicht die Aufführung in dem Moment, als Johanna in dem liegenden und überwältigten Lionel den Menschen, ein Gegenüber, vielleicht sogar den Mann erkennt, jedenfalls erfährt, daß es irdische Liebe gibt… Auch das ist nicht unbedingt neu, dafür ist es bewegend… Simone Blattner… geht sehr geschickt mit Natascha von Steigers schrägem Bühnenpodest um, das von den Schauspielern immer wieder gedreht und ins rechte Licht gerückt. Diese Schauspieler… bilden den permanenten Hintergrund, der Spannung und Atmosphäre auf der großen Bühne zwei Stunden aufrecht erhält… Schiller in eine schnelle und interessante Form gebracht. Die eigens komponierte Musik von Christopher Brandt und der über den Zuschauerraum verteilte Chor passen sich schön in diese Konzeption ein… alles konsequent und angenehm unprätentiös.«

Frankfurter Rundschau, Feuilleton, 18. September 2006

»…Simone Blattner… mußte Brechen in die „Jungfrau von Orleans“ schlagen, um zu jener formalen Stringenz zu gelangen, die sie als Regisseurin auszeichnet…. Vor allem konzentriert Blattner sich auf die Titelfigur und den schwachen Franzosenkönig, der als „Delphin“ in die Geschichte einging, weil er noch Party machen wollte, als der usurpatorische Brite schon so gut wie mit am Tisch saß. Gespielt wird Karl der Siebte von Joachim Nimtz, der mit wenigen Gesten vorführt, warum ein Land, das solch einen König hat, keine Feinde braucht. Susanne Buchenberger ist die eiserne, dann aber doch grenzenlos liebende Jungfrau. Zu sehen ist keine ideologisch aufgeheizte Gotteskriegerin. Buchenberger zeigt – und das ist weitaus beunruhigender -, daß göttliches Sendungsbewußtsein nicht hinterfragbar ist…«

Süddeutsche Zeitung, Feuilleton, 19. September 2006

»… Blattner zeigt zuerst Schiller im Destillat. In Abgrenzung sowohl zu einem auf Aktualisierung bedachten Regietheater als auch zu den Zertrümmerern der Petras-Schule erzählt sie die Geschichte auffällig schlicht, wendet stilsicher bewährte Mittel an, läßt frei nach Stanislawski bar jeden szenografischen Tands requisitenarm im leeren Raum agieren. Johanna, verkörpert von Susanne Buchenberger, ist ein dralles Hirtenmädel mit langen Zöpfen, ein – klischeefrei skizziertes – Naturkind im bäuerlichen Kittelkleid. Mit viel kontrollierter Emphase durchlebt sie wechselhafte Gefühlslagen, plausibel nicht durch psychologisierende Binnenschau, sondern durch unmittelbares Wirken nach außen… Angesichts einer wunderbar geschlossenen Ensembleleistung sind Einzelne wie Joachim Nimtz (Karl VII.), Anita Iselin (Agnes), Oliver Kraushaar (Herzog von Burgund) oder Cornelia Kempers (Königinmutter) eher zu nennen als hervorzuheben. Das Konzept, zu dem ein vom Publikum aus brummender, summender Chor gehört, geht auf. Das ist mehr als eine gut geschmierte Maschinerie – der glanzvolle Sieg eines sich auf sich selbst besinnenden Theaters.«

Offenbach-Post, Kultur, 19. September 2006

»…alle Aufmerksamkeit gilt dem Text, schnell, intensiv, nachdrücklich gesprochen…die Regisseurin Simone Blattner gewinnt damit auch die Konzentration auf die Tragik ihrer Heldin… Susanne Buchenberger – sie erfüllt diese Rolle mit unbedingter Überzeugung, vom ersten Moment an… Fraglos ist die Aufführung eine imponierende Leistung des ganzen Ensembles… Ein schwer einsehbares Stück, in seinem geradezu radikalen Beharren auf religiösem Auftrag; ein schwer einsichtiges Stück in seiner darunter liegenden Spannung zwischen göttlicher und menschlicher Bestimmung. Regisseurin Simone Blattner hat da aber keine Zugeständnisse gemacht, hat alle eigenen Zutaten verschmäht, ist das Wagnis eingegangen, daß Schillers Text, so wie er vorliegt, seine Wirkung tun, sich durchsetzen werde. Ein Wagnis, das sich lohnte: nach zwei Stunden einhelliger Beifall.«

Wiesbadener Kurier, Feuilleton, 18. September 2006

»…kräftige, aber recht geschickt zusammengestrichene „romantische Tragödie“…

Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 17. September 2006

»… Überwältigend: Susanne Buchenberger als Johanna. Naiv gläubig, vernünftig kalt, entsetzt, entflammt, erlöst. Himmlisch gut. Riesenbeifall.«

BILD 18. September 2006

»… Oliver Kraushaar macht aus dem Herzog von Burgund einen eindrucksvollen Kerl, der in wechselvoller Epoche um verläßlichen Halt ringt.«

Die WELT, Feuilleton, 18. September 2006

»…Zusammen mit ihrem Dramaturgen Jan Hein hat die neue Frankfurter Hausregisseurin das 1801 uraufgeführte Paradebeispiel des religiösen Fundamentalismus wie mit Filetiermesser bearbeitet… Konsequent und hart präsentiert sich der Frankfurter Abend… Susanne Buchenberger folgt in der Titelpartie perfekt dem unterkühlten Regie-Konzept Simone Blattners. Die Schauspielerin ist eine blond bezopfte Landpomeranze und Kampfmaschine zugleich. Vor allem aber ist sie ein rhetorisches Talent, das Schillers Jamben wie einen „Donnerkeil“ im Munde führt…«

Rhein-Neckar-Zeitung, Feuilleton, 18. September 2006