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Spielplan


Termine Großes Haus:

24. / 26. Januar 2009
04. / 19. Februar 2009
04. / 25. / 29. März 2009
06. / 20. / 24. / 30. April 2009
03. / 16. / 27. Mai 2009

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DER KIRSCHGARTEN

Pressestimmen


„Dafür gelingt Oliver Kraushaar der Lopachin ganz hervorragend. Der Mann, der am Ende das Gut kauft, dessen Vater hier noch Leibeigener war, der aber noch lieber der Ranjewskaja helfen möchte, weil er ihr erlegen ist, der lächerlich mit seinen gelben Schuhen daherkommt und doch allen überlegen ist, findet bei Kraushaar eine ungelenke, aber höchst stimmige Form. […] Nicht unpikant, wenn man bedenkt, dass er allein unser Vorfahre in diesem Stück ist. Nur er bleibt, die restliche Welt geht unter. Insgesamt ist das Ensemble erstaunlich stilsicher und einen dicken Sonderpunkt bekommt Wolfgang Gorks.“

Frankfurter Rundschau, Januar 2009

„Troller hält sich so treu an Tschechows Text, der hier in der kongenialen Übersetzung von Thomas Brasch auf die Bühne kommt, dass das Stück in seiner historischen Substanz erlebbar wird: Russland nach der Abschaffung der Leibeigenschaft 1861, eine Umwälzung, die vom Diener Firs als ‚Unglück’ verstanden wird. Zugleich aber wird ein Lebensgefühl ausgestellt, das sich wehrt gegen den allenthalben vorherrschenden wirtschaftlichen Verstand. So gewinnt diese Inszenierung gleichsam unter der Hand Aktualität, insofern das Verhalten der Gutsbesitzer als romantischer Vorbehalt gegen das rechnende Denken vorgeführt wird. Und diesen Vorbehalt gibt es gegenwärtig wie damals.“

Frankfurter Allgemeine Zeitung, Rhein Main, Januar 2009

„3 Zeiten prallen aufeinander. Friederike Kammer gibt die Gutsherrin als große Dame, abgehoben, verzehrt von der Liebe zum sie betrügenden Liebhaber. Vergangenheit.
Oliver Kraushaar als zweifelnd verzweifelnder Realist, der den Kirschgarten, in dem sein Vater als Leibeigener schuftete, kauft und zu Geld machen wird. Gegenwart.
Daniel Christensen als ewiger Student, der über der Liebe zu stehen meint, aufbrausend, verhuscht, revolutionär, steht für die Zukunft.
[…] Wertung: SEHR GUT.“

BILD, Januar 2009

„Wie schon in seiner Tasso-Inszenierung verzichtet Troller auch diesmal auf musikalische Untermalung, was ihm durchaus hoch anzurechnen ist. Selbst das große Fest geht ohne einen Ton Musik über die Bühne. Und doch gelingt es dem Ensemble, besoffene Untergangsstimmung zu verbreiten.“

nachtkritik, Januar 2009


„Versammelt sind alle großen Schauspieler der Schweeger-Zeit: Friederike Kammer stöckelt als pelzumhüllte, mondäne Diva Lubow Andrejewna dahin, schnippisch, versponnen, hysterisch. Felix von Manteuffel gibt als Bruder Gajew den so prallen wie fahrigen Schwafler, den bisweilen nostalgische Gefühle bedrängen. Oliver Kraushaar einen juvenilen Pragmatiker Lopachin: Er ist kein Lump, er wirkt wie einer, der tun muss, was die Zeit von ihm verlangt – und darunter leidet.“

Frankfurter Neue Presse, Januar 2009

„Alle werden sie plötzlich in die frühmoderne Selbstverwirklichungsfreiheit gestoßen, und nun sitzen sie da wie die Kaninchen vor der Schlange und wissen nicht, was tun mit all den Möglichkeiten. Ihre Verzweiflung, ihr Gestrigkeitsdenken observiert Troller kühl, und auch die Schauspieler selbst nehmen die großen Gesten ihrer Figuren mit einer Prise Ironie: Felix von Manteuffel gibt den Leonid, in seine Gedankenverschwurbelungen versunken, Leslie Malton spielt eine wurzellose Gouvernante Charlotta Iwanonwna. So wird die […] Inszenierung zur Schauspielerfreude, wenn etwa der fabelhafte Daniel Christensen als ‚ewiger Student’ Pjotr kreuz und quer über die Bühne hetzt, sich in seinen Reden mit aufklärerischem Elan die Haare in die Stirn wirft, um gleich darauf vorm drohenden Gelächter der Untergangsgeweihten davonzulaufen.“

Journal Frankfurt, Februar 2009