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Spielplan


Termine Großes Haus:

16. / 18. / 24. Februar 2008
09. / 15. März 2008
27. April 2008
21. Mai 2008

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Sommergäste

Pressestimmen


"Aljoscha Stadelmann als Sergej Bassow, der bis zum Wahn beteuert, man müsse einander lieben und achten, versucht seine Frau Warwara zu trösten. Sie, von Julia Penner in einigen Passagen wunderbar als gefrorenes klirrendes Glas gespielt, weint plötzlich. Bassow, ein Tanzbär, klopft ihr tapsig auf die zuckenden Schultern, tätschelt hektisch-vorsichtig ihre Hand und ringt um ein einziges erlösendes Wort. Der massige Körper ringt mit, müht und windet sich, bis ein unendlich banales und rührendes "Heute hat Schalimow einen riesigen Barsch gefangen" herauskommt."

Frankfurter Allgemeine Zeitung, Februar 2008

"... es gibt eindringliche Szenen und gute Darsteller, vor allem Aljoscha Stadelmann, Julia Penner, Matthias Redlhammer und Oliver Kraushaar."

Frankfurter Neue Presse, Februar 2008

" Olaf Altmann hat dem Ensemble einen fabelhaft schrecklichen Kerker aus Birkenholz auf die Bühne gestellt. Lange Seile baumeln herab, an deren Enden sich Schaukeln befinden, die reglos am Boden liegen. Es ist ein auswegloser Raum, ohne Türen und Fenster. Ein Gefängnis. Alle Darsteller sind immerzu anwesend. Allen voran Warwara (Julia Penner), die ihrem satten Leben entfliehen möchte wie einem bösen Traum. Die meiste Zeit steht sie sehr aufrecht und sehr streng im Raum und fahndet nach ihrem Leben wie nach einem Schuldigen.
Dabei gelingt es Nimz, die Komik von Gorkis Text voll auszuspielen und auch der Verzweiflung stillen Raum zu geben. ... Dabei bietet der vierte Akt das stärkste Bild in dieser an starken Bildern reichen Inszenierung. Der Kerker öffnet sich, und die Darsteller entschweben auf ihren Schaukeln in luftige Höhen. Dort sitzen sie und rauchen Kette, was sich auf Erden ja längst nicht mehr schickt. Von dort oben brüllen sie auch ihr Elend noch einmal heraus."

Nachtkritik, Februar 2008

"Überhaupt gehört die Produktion zu den stärksten in einer insgesamt an Höhepunkten reichen Spielzeit in Frankfurt.
In einen riesigen, hohen Kasten aus Holz ohne Ausgang (Bühne Olaf Altmann) hat Nimz die Protagonisten des Stücks gesperrt. Vom Schnürboden herunter baumeln Schaukeln, deren Sitzflächen allerdings fest am Boden verankert sind. In dieser Gesellschaft des Stillstands gibt es kein Fliegen und keine Freiheit mehr, alles ist bleiern und erdenschwer. So wirken die selbstverliebten Monologe der Protagonisten auch nur wie dahin gespucktes Erbrochenes. Ohne Ideale, einsam und deprimiert, der Langeweile des Lebens überdrüssig speien sie die Worte förmlich aus, ergehen sich hingebungsvoll in grenzenloser Dekadenz, die mal in Wahnsinn, mal in seelenlosem Sex mündet. Dabei sind einzelne Persönlichkeiten kaum noch auszumachen, mehr und mehr gerät der emotional im hölzernen Gefängnis dahin vegetierende Menschenhaufen zu einer Gesellschaft des Diffusen und der Gesichtslosen.
Passend stülpt Nimz den Schauspielern immer wieder braune Papiertüten mit Augen und Mundschlitzen über den Kopf. Wie eine Armada der lebenden Toten lässt er sie so zum entseelten Synthesizer-Sound aus der Feder von Matthias Engelke über die Bühne tanzen. Dies sind wunderschöne und einprägsame Theaterbilder der Vergeblichkeit.
Groß sind auch die finalen Szenen der Aufführung, wenn die Schauspieler die Schaukeln vom Böden lösen und sich damit gen Himmel erheben. Gleichzeitig tut sich aber der Bühnenboden zu einem Höllenschlund auf. Die trostlosen Szenarien eines Samuel Beckett mögen ihm dabei Pate gestanden haben. Als Übermittler der Botschaften aus der Welt des Absurden hat der Regisseur grandios aufspielende Mimen gefunden. Besonders Aljoscha Stadelmann als Sergej Bassow und Sabine Waibel als Julija Filipowna geben der Daseinsleere und dem absurden Aberwitz beklemmende Gesichter. So ist diese Aufführung auch nach zweieinhalb pausenlosen Stunden noch fesselnd – den polternden Protestlern zum Trotz. Sollen die doch bleiben, wo der Pfeffer wächst..."

Main-Echo, Februar 2008

"Ein Skandal? Wer am Äußeren Anstoß nimmt, wird das so sehen. Allerdings hat die von Zynismus durchdrungene Spielweise in der Stück-Interpretation von Nimz logik und Konsequenz: Schichten, die Gorki hinter die Dialoge legte, werden in Frankfurt vorgeführt."

Rhein-Zeitung, Februar 2008

"Jedes Wort scheint in Körperlichkeit übersetzt. Mitunter touchiert Nimz die Grenze zum Tanztheater. Der Redestrom ist dann kurz unterbrochen - für albtraumartige Formationstänze unter den Klängen eines von Matthias Engelke entworfenen Elektrobarocks. Die Sommergäste sind eine Ensembleleistung ersten Ranges."

Offenbach Post, Februar 2008

"Unser Fazit: Absolut sehendswert. Herausragendes Werk, hervorragend inszeniert."

Rund-um Frankfurt-net, Februar 2008