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Spielplan

Foto: Imre Varga
Foto: Imre Varga

Termine Großes Haus:

03. / 04. Mai 2006

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Internationales Festival Frankfurt />

Ledarálnakeltüntem

/ GEHACKTUNDVERSCHWUNDEN
/ von Viktor Bodó und András Vinnai
/ nach Der Prozeß von Franz Kafka
/ In ungarischer Sprache mit deutschen Übertiteln
/ Katona Szinház, Budapest
/ Regie: Viktor Bodó
/ Großes Haus
/ Premiere: Mittwoch, 3. Mai 2006 / 20.00 Uhr
/ Weitere Vorstellung: Donnerstag, 4. Mai 2006 / 20.00 Uhr
/ € 25,–




/ Mit:
Tamás Kerezstes
Ernö Fekete
Péter Takátsy
Vilmos Vajdai
Vilmos Kun
Ferenc Lengyel
Ervin Nagy
Mercédesz Érsek-Obádovics
Zoltán Rajkai
Éva Olsavszky
Sarolta Nagyabonyi
Zoltán Tóth
Béla Mészáros
Judit Rezes
Lehel Kovács

Regie / Viktor Bodó
Bühnenbild / Levente Bagossy
Kostüme / Krisztina Berzsenyi
Regieassistenz / Réka Budávari

Deutsch von Ágnes Nimilla

Jeder Bürger hat wöchentlich mindestens
einen anderen zu beruhigen.


Der junge ungarische Regieshooting-Star und Autor Viktor Bodó vermischt in seiner Inszenierung Karneval und Parodie mit der Tragödie, flirtet manchmal mit dem Musical, und zeichnet das Bild einer trunkenen, unbeständigen und stets bedrohten Welt. Die Hauptfigur, Hr. Joseph K., wird verhaftet und glaubt an einen schlechten Witz, aber seine Richter sind verrückte Erotomanen, seine Kollegen paranoid, die Frauen armselig und diejenigen, die ihm helfen wollen, sind ebenso hilfsbedürftig wie er. Er weiß nicht, gegen wen oder gegen was er kämpfen soll, und während des gesamten Prozesses versucht er das, was stattfindet, zu verstehen - was sich als unmöglich erweist. Er steht vor dem Tribunal seines Daseins. Kafka sagt, wenn er den Roman Der Prozeß seinen Freunden vorlas, mußte er oft lachen. Und dies ist auch das einzige, was K. tun kann, um sich zu verteidigen. Es gibt keinen Ausweg für ihn, die einzige Chance ist, aus dieser Welt zu verschwinden. Aber die Wachen sind stets auf der Hut ...

/ Rattled and Disappeared

The performance is not the adaptation of The Trial by Kafka. Even if the storyline in a sense follows the original novel, we modified all the scenes to bring the whole story closer to us, also with the intention of creating something new. Josef K. is arrested. First he thinks that the events are a result of his colleagues’ bad joke on his birthday, but later he understands that nothing is as he has imagined. After this point his story completely lacks dramaturgical turning points. The tribunal of existence, the women who want to help him, and his own obsession more and more compel him to a battle which he cannot win because he does not even know against whom and why he has to fight. During the process Josef K. makes enormous efforts to go deeper and deeper, only to assist his own execution at the end, where he arrives completely out of mind, singing and dancing. Franz Kafka is said to have burst out with laughter several times while reading his manuscript of The Trial to his friends. This is all K. could do in order to defend himself, but by wanting to trick out and escape certain rules he also accepts their existence. There is no help for him, his only chance would be to disappear from this world. But the guard is always alert at the doorway.

"K. wird verhaftet. Was für eine Behörde? Mit welcher Begründung? Was ist die Anklage? Es gibt keine Antworten … so beginnt Der Prozeß. Der Kommissar sagt zu K.: Denken Sie nicht über uns, sondern über sich selbst nach … Unsere Laune verklagt uns. Die Geschwindigkeit der Welt um uns herum, die Erwartungen verklagen, der Wahnsinn um uns
herum verklagt uns, der Wahnsinn, der in uns steckt, die Dummheit … die Angst … die Aggression … die Macht … wir befinden uns mit dem Staat, mit unseren Ängsten, mit unseren Träumen in einem Prozeß, sogar die Liebe kann in einem Prozeß enden … die Prozedur ist wichtig … und ob das Ganze ein Ende haben kann … ob es bereits angefangen
hat … alles kann geschehen, wovon man träumt … es geschieht bereits … diese Vorstellung verklagt dich. Oder ist das Ganze nur ein Witz…"
Viktor Bodó

/ Victor Bodóy

Victor Bodó wurde 1978 geboren. Er hat zunächst Schauspiel an der Budapester Akademie für Theater und Film studiert. Er beschäftigte sich ebenso mit Film wie mit Theater und lernte vor allem bei Arpád Schilling (Nexxt und die Titelrolle in Brechts Baal). Zusätzlich studierte er Regie und beendete seine Ausbildung mit der Diplomarbeit Attack.

Victor Bodó was born in 1978. At first, he studied acting at the Academy of Drama and Film in Budapest. He was interested in film as well as in theatre, and he played Baal in the drama by Bertolt Brecht and Rex Madison in Tasnádi István’s Nexxt, both directed by Arpád Schilling. From 2000 to 2002 he studied theatre directing, and he graduated by directing his own play Attack.

/ Katona József Színház Theater

Das Katona József Színház Theater ist eines der berühmtesten Theater Ungarns. Es finanziert sich hauptsächlich über Subventionen der Stadt Budapest. 1982 gründete eine Gruppe von Künstlern des Nationaltheaters unter der Leitung von Gábor Zsámbéki und Gábor Székely eine eigene unabhängige Truppe, aus der schließlich das Katona entstand. Seit 1989 ist Zsámbéki der Direktor des Hauses. Gemeinsam mit den drei Regisseuren Gábor Máté, Tamás Asher und Péter Gothŕr entwickelte er ein Repertoire, das das ungarische Theaters sehr stark verändert hat. Das Katona hat ein festes Ensemble und arbeitet darüber hinaus mit der Budapester Schauspielakademie zusammen, an der Zsámbéki einst studiert hatte und wo er heute unterrichtet. Das KJST ist international bekannt. Seine Produktionen sind auf Gastspielreisen in die Hauptstädte Europas und der Welt gegangen, und es wurde mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet. Jede Spielzeit bringt das Theater sechs bis sieben Neuinszenierungen heraus, die im großen Saal des Katona oder in dem kleineren, mehr experimentellen Spielraum des Kamra Studio gezeigt werden. Das KJST ist Gründungsmitglied der Union des Théâtres de l’Europe, und es hat deren zweites Festival ausgerichtet.

The Katona József Színház Theatre is the best renowned Hungarian theatre: a public theatre mainly supported by the Municipaly of Budapest. Established in 1982 when a group of artists of the National Theatre, led by Gábor Zsámbéki and Gábor Székely, decides to give life to their own independent company. Since 1989 Zsámbéki is the Managing Director of the Katona with the help of the three directors Gábor Máté, Tamás Asher and Péter Gothŕr, he has started a theatre repertory, where directors who have literally changed the Hungarian theatre panorama have worked. The Katona Theatre has a cast of permanent actors and has collaborated with the Budapest’s Academy of Drama, where Zsámbéki has studied and where he currently teaches. The Katona József Színház has an international reputation. Its shows tour the main European and world cities and it has been awarded several national and international prizes. Each season the theatre presents six or seven new productions, which are staged in the big venue of Katona or in the smaller and more experimental venue of Kamra Studio. The Katona József Színház is a founding member of the Union des Théâtres de l’Europe and has hosted the second edition of the festival in 1993.