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Die Räuber

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Rezensionen „Die Räuber“

12.Klasse / Main-Taunus-Schule, Hofheim



Die Räuber – Ein Affentheater

Die „Räuber“-Inszenierung des schauspielfrankfurt hat sich, trotz der größtenteils unveränderten Schillerschen Worte, weit von der Vorlage gelöst.
Nicht jeder versteht die Inszenierung des Regisseurs Peter Kastenmüller als Theaterstück, was die Zuschauergemeinde spaltet und so mancher Gast schon in der Pause entrüstet und enttäuscht das Theater verlässt. Man kann es keinem verübeln, schließlich wurde aus dem über 200 Jahre alten Drama eine ausgeflippte, konzertartige Show gebastelt, der es nicht an lauter Rockmusik, jugendlich-futuristischer Kostüme und Parodien des gegenwärtigen Lebens mangelt.
Hätte Schiller gewusst, dass im Jahre 2004 in seinem Stück via Internet Bilder verschickt und mit Golfcaddy gefahren wird, hätte er es gut gefunden? Verstanden hätte er es nicht, wie auch? Kastenmüllers Idee allerdings wäre ihm aber vielleicht nicht fremd gewesen. Wofür einst Schiller das Drama schrieb, wurde es nun von Kastenmüller umgesetzt. Ein Theater, das den Besucher reizt, verwirrt, erschüttert oder vielleicht sogar verärgert, ganz im Zeichen des Sturm und Drang eben. Lediglich die Mittel haben sich geändert. Was nach der Jahrtausendwende leider auch zu einer teilweise undurchsichtigen, unverständlichen Inszenierung führt.
Warum? Nun, dass die Darsteller plötzlich im wahrsten Sinne des Wortes den Affen machen, dass die Räuber auf einmal auf dem Boden sitzend in Kindergartenmanier „Schule“ spielen oder dass Amalia in ein weißes Laken gehüllt über die Bühne kriecht, bevor sie halbnackt herausgezogen wird, erscheint wohl nicht nur auf den ersten Blick skurril und schleierhaft. Die Intention des Regisseurs ist zwar meist spürbar, die Idee kreativ und die Darstellung interessant, aber es sind nicht mehr „Die Räuber“. So hilft auch nicht die überdimensional große Bühne eine ohnehin windig zusammengehaltene Darstellung verständlicher zu machen. Erstrecht nicht die Entfernung von Schillers Schlussszene, in der letzten Endes die wenigen Überlebenden vor der unübersehbaren, ja fast blcikfelddominierenden „Todesuhr“ stehen und auf Erlösung warten. Dass schließlich auch die Bühnenband „Ida Red“ auf die Bühne stürmt und ins Totenreich aufgenommen wird – grundlos, ohne Zusammenhang – verwundert da doch auch nicht mehr, oder gerade doch?
Die Frage bleibt offen, wie so manch andere auch und um Kastenmüllers wirre Inszenierung zu verstehen, kann man sich in einer 20minütigen Einführung erklären lassen, was das alles soll. Sollte dies das Ziel einer Theaterinszenierung sein? Wohl nicht, eher erinnert es an eine seichte Entschuldigung für die undurchsichtige Darstellung.
Jedenfalls bleibt es, was man in tiefster Ferne als Theaterstück versteht, umwerfend, aber gar schillernd ist es nicht.
(Kevin Rink)

Wie an Flughafen, beim Arbeitsamt oder bei Ikea werden die Personen nacheinander duch eine riesige Anzeigetafel mit leuchtenden Nummern aufgerufen, um sich bereit zu machen, zu sterben. So werden viele Gewaltszenen gut umgangen, was kaum zu verhindern ist, bei der hohen Anzahl an sterbenden Personen.
Zu guter Letzt der Schluss. Hier fehlte mir leider völlig der bezug zum eigentlichen Text, womit starke Verwirrung hervorgerufen wird. Es sterben alle bis auf Karl, der nicht zu der neuen, glücklichen Gemeinschaft der Toten dazugehören darf.
(unbekannt)

Spannungsbogen mit Knick
Alles in Allem eine sehr befremdliche, wenn auch atmospärisch gelungene Inszenierung. Ob man Michael Graessner nun Bühnenbildner oder eher Raum-Inszenieur nennen sollte, na ja wer weiß das so genau?

Ein sehr emotionales Stück, sehr emotional gespielt.

Ganz besonders gut gelungen ist die Substitution von Gewalt- und Sterbeszenen durch humoristisch angehauchte und ironieschwangere Szenerien unter einer jahrmarktsbeleuchtungsgleich blinkenden Totenuhr.
Durch die sorgfältig gewählte und gekonnt eingesetzte Musik der Rockband Ida-Red, die vielleicht doch besser hinter der Bühne geblieben wäre, wurde der Enthusiasmus und die Energie des Sturm und Drang fast körperlich greifbar. Schauspielerisch mal mehr mal weniger lahm und doch wohl oft so beispielsweise in der ersten Szene mit Bruder Franz durchaus gewollt schlecht. Ein wahrer Atmosphärenkiller war jedoch die Szene III/1. des Dramas der sogenannte Streit zwischen Franz und Amalia, der als Brautwerbungsgespräch beginnt und an dessen Ende Amalia ins Kloster will, hier weiß der Zuschauer nicht ein noch aus, was soll das Golf-Und-Tennisschläger-Fuchteln? Was soll es bloß? Ohne Zweifel lässt sich sagen, dass wenn das Stück eine Schwäche hat, diese ganz klar hier zu suchen und zu finden ist.

Prägnante Dramatik spiegelt das Ende, nun sind alle tot, hoffnungsvoller junger Rebell wie intelligenter Intrigant, treuer Freund wie herzloser Verräter, Liebe bis in den Tod und Tod wegen der Liebe, jedes Quäntchen Emotion, gekauft und bezahlt durch Blut und Tod

Das ist Theater – das ist Spannung, so wie es ein sollte.
(Brian-Daniel Saltin)

Mut zur Moderne, zu Neuem und Zeit um sich Gedanken über das Stück zu machen ist notwendig und alleine schon ein Erfolg für alle Beteiligten, ein tolerantes Publikum zu haben, das sich, egal wie die Kritik ausfällt, Gedanken über das zu machen, was Kastenmüller uns damit sagen wollte.
(Unbekannt)

Ich finde, dass die moderne Inszenierung des Stückes, den Charakter des Originals nicht trifft. Die durch E-Mail versendeten Nachrichten oder Szenen mit dem Computer lassen einem jeglichen Reiz den die damalige Zeit hatte und die man im Stück meiner Meinung nach sollte vergessen.
(Milena N.)

Die Beziehung zwischen Amalia und Franz war sehr widersprüchlich gespielt, denn in einer Minute nahmen sie sich in den Arm oder wälzten sich auf dem Klavier, doch in der nächsten hasst Amalia ihn wieder.
(Lena Brandt)