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Spielplan



FRANKFURTER DIALOGE: 2008/09
DAZWISCHEN

Salon 3 - Hartmut Böhme


Sonntag, 18. Januar 2009, 15.00 Uhr, Glas Haus

Das Flüchtige als Zustand
Ein Vortrag von Hartmut Böhme
Gespräch mit Martin Lüdke

„Alle festen eingerosteten Verhältnisse werden aufgelöst, alle neugebildeten veralten, ehe sie verknöchern können. Alles Ständische und Stehende verdampft.“ Das, was Marx und Engels einst zum Signum der neuen, bürgerlichen Epoche erklärten, ist heute Wirklichkeit geworden: die Verflüchtigung alles Bestehenden. Traditionelle Werte und Erfahrungen sind entwertet, die Realität wandert ins Virtuelle, die Zeit verdampft zur „Echtzeit“ – eine Kette endlos aneinandergereihter Augenblicke ohne geschichtlichen Horizont. Welche sozialen, kulturellen und mentalen Folgen hat das Dasein im Flüchtigen? Hat nur noch der flexible Mensch eine Zukunft? Verschwindet das Subjekt im digitalisierten Zeit-Raum? Der Berliner Kulturwissenschaftler Hartmut Böhme wird sich in seinem Vortrag mit diesen Fragen beschäftigen und, wo möglich, Auskunft darüber geben, wie wir uns im „Dazwischen“ einzurichten haben.

Referent:
Hartmut Böhme (Berlin), geboren 1944 in Beeskow/Spree, studierte Germanistik, Philosophie, Theologie und Pädagogik in Bonn und Hamburg. Er lehrt Kulturtheorie und Mentalitätsgeschichte an der Humboldt Universität Berlin und war Gastprofessor an verschiedenen Universitäten in den USA und Japan. Seine Arbeitsschwerpunkte sind: Kulturgeschichte seit der Antike; Kulturtheorie; Literaturgeschichte des 18. – 20. Jahrhunderts; Ethnopoesie und Autobiografik; Natur- und Technikgeschichte in den Überschneidungsfeldern von Philosophie, Kunst und Literatur; Historische Anthropologie.