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HR 2 Frühkritik am 18.01.2009 [mp3] [2.973 KB] />

WARUM WIR ALSO HIER SIND

Pressestimmen


„Friederike ist ein weiblicher Nachfahre Fausts: überreflektiert, voller Sehnsucht nach dem schönen Augenblick. Sabine Waibel spielt sie mit großen Augen so federnd-geschmeidig, dass es eine Lust ist, ihr zuzuschauen.“ (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Januar 2009)


„Großartige Uraufführung am Schauspiel Frankfurt“ […]
„Die Spiellust, mit der die fünf Darsteller [...] die Bühne ohne jede Albernheit in ein Schlachtfeld anarchischer, sinnfreier Komik verwandeln, das nötigt Respekt ab. Besondere Bewunderung verdient auch Regisseur Helbling. Er hat in dem langen furiosen Finale jeden Anflug jener Bedeutungshuberei und Bildungsbeflissenheit vermieden, die das deutsche Stadttheater so oft zur Qual macht, sobald es sich an Komik versucht. Er verlässt sich stattdessen auf Tempo und Phantasie. Er überschwemmt sein Publikum mit unerwarteten, rätselhaften, paradoxen, abwegigen Einfällen.“
(Die Welt, Januar 2009)


„Bei all dem liefern Waibel und Icks souveräne, sympathische, nuancierte, intelligente, immer frische Rolleninterpretationen ab. Helbings flotter Inszenierung und dem gut eingestellten, flink und effektvoll agierenden Darstellern [...] ist vieles zugute zu halten, vor allem, dass Lentz’ Version nie narzisstisch erstickt wird.
[...] Da bleibt auch noch Zeit, mit einer Leiter unterm geisterhaften Betttuch auf Hegels Todes- und Zeichen-Symbol der Pyramide anzuspielen. Dem amüsierten Zuschauer bleibt der kleine zusätzliche Schritt überlassen, Erscheinungen wie die Bhagwan-Gefolgschaft Berliner Intellektueller und ähnliches mehr mit in die Liste aufzunehmen. Überdies leistet Lentz sich mit dem frischen Blick des Neudramatikers den Spaß, die Geister, die er rief, mit dem szenischen Ouijabrett darauf zu befragen, was eine als real gedachte Bühnengestalt überhaupt von einem Bühnengeist unterscheiden sollte. Leben Hamlet und all die anderen Theaterfiguren, die er zitiert, etwa kein geisterhaftes Nach-Leben?“ (Nachtkritik.de, Januar 2009)


„Helbling will das Stück erden, die komödiantischen Anteile deutlich ausspielen. Er will „eine Verlässlichkeit schaffen, von der aus es auch verrückt werden kann.“ Und es wird verrückt: Besonders in der zweiten Hälfte, wenn sich die drei Männer in ihre Geisterrollen hineinsteigern – und das ganz im Sinne von Grabbe, Ritter und Hausmann – kommt es zu aberwitzigen Dialogen zwischen ihnen und den Frauen, zu Wortspielen, Wortkaskaden und sogar zu Morddrohungen.
[...] Für den Regisseur hat „Warum wir also hier sind“ einen ernsten Kern. Friederikes Wunsch durch den Kontakt zu Grabbe „mit Literatur auch Transzendenz herstellen zu können, muss man ernst nehmen“, auch wenn das eine morbide Seite habe und eine abenteuerliche Art sei mit Literatur umzugehen. Das Stück, so Helbling, „ hat ein offenes, destruktives Ende“. Der Zauber wird, anders als im „Zauberlehrling“, nicht zurückgenommen, es wird nicht zurückgezaubert.“ (Vorbericht Frankfurter Rundschau, Januar 2009)


„das Ganze gewinnt an Fahrt, die ohnehin solide Zitatdichte nimmt zu, bis am Ende die Welt aus den Angeln, die Bühne verwüstet und der dünne Faden einer nacherzählbaren Handlung gründlich ausgefasert ist. Das sieht gut aus, ist stellenweise äußerst amüsant, [...]“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung, Januar 2009)


„Lentz’ Stück ist ein gelungenes Beispiel der abseitigen Gattung Literaturgroteske, deren erstes Beispiel in deutscher Sprache Grabbe schrieb („Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung“) und die umso besser ist, je abgedrehter sie wird. Die Befreiung des Abends schaffen die Schauspieler. [...] Je größer die Delle, die der Text an der Waffel hat, desto wichtiger die Pointensicherheit der Sprecher. Nichts anderes ist die Kunst der Komödie. Sabine Waibel, Sascha Maria Icks, Aljoscha Stadelmann, Mathias Max Hermann und Sebastian Schindegger überlassen sich ihr hingebungsvoll und heben irgendwann ab. Am Ende ist das so durchgeknallt, dass die Witze umso besser werden, je banaler die Sätze sind: „ Et es wie et es“, sagt Schindegger, man muss lachen, und „Et kütt wie et kütt“, man muss wieder lachen. „ Geht schon“, sagt er, das fällt zusammen mit Blut, das ihm aus dem Mund schwappt und seinem Stuhl, der nach hinten kippt. Man muss lachen. Selten wurde so apart gestorben, selten wurden die letzten Fragen nach dem Leben und Sterben so garantiert sinnfrei gestellt.“ (Frankfurter Rundschau, Januar 2009)


„Unter Niklaus Helblings Regie versinkt die Klause nun in einem munteren Chaos, in dem die Realitätsebenen zunehmend ununterscheidbar werden, Wissenschaft und höherer Blödsinn, Theater und Wirklichkeit in fröhlicher, gleichsam frühromantischer Konfusion durcheinander geraten und selbst ein Pistolenschuss das Rätsel nicht auflöst, was hier Traum ist, was real, was Dichtung ist, bloßes Bewusstseinsphänomen und was Wahrheit. Die Vernunft steht Kopf. Die Figuren werden zu somnambulen Grenzgängern in einem vergnüglichen Spiel mit Sprache und Wirklichkeit, Theater und Illusion. Rasant und witzig irren die Geister durchs Bühnenzwielicht und führen einen grotesk-komischen Spuk auf. Eine schöne Ensemble-Leistung, ein turbulenter Spaß. Er lohnt sich.
(Frankfurter Neue Presse, Januar 2009)


„Und was treiben die alle? Sie schlüpfen in ihre Rollen, erzählen von Heimat oder Beruf, und über oder zwischen allen schwebt Friederike zwischen Wahn und Wirklichkeit gefangen, so originell wie exaltiert, die ihre ersehnten Männer anhimmelt oder herumscheucht, die kluge Reden hält über die Vorzüge und Nachteile des Lebens und Sterbens, vor allem über die Liebe. Hier muss gerühmt werden, mit welcher Energie und wie viel Feinfühligkeit sich Sabine Waibel ins Zwischenreich der Gedanken und Gefühle stürzt; ihre Figur zum Idol erhebt und zugleich ihre Brüchigkeit erkennen lässt.
[...] In Niklaus Helbling hat der Autor einen kongenialen Regisseur gefunden. Er gibt dem Text, was des Textes ist, aber in dem gerümpeligen Bühnenbild von Dirk Thiele und überzogen von den eigenwilligen Videos des Philipp Batereau entfacht er einerseits einen regelrechten Zauber der Farben und Bilder, nutzt andererseits jede witzige Situation, jede Chance zu Effekt und Komik. Wer angesichts des Glossars zum Stück und des intellektuellen Poeten auf das schlimmste gefasst war, wird gründlich enttäuscht, also beglückt. (Wiesbadener Kurier, Januar 2009)