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Spielplan


Termine Großes Haus:

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09. / 24. April 2008
22. / 31. Mai 2008
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Eines langen Tages Reise in die Nacht

Pressestimmen


"...während Christian Kuchenbuch als James Tyrone Junior, der ältere Sohn, dem Zynismus zuneigt, gefällt sich der jüngere, gespielt von Bert Tischendorf und angelegt als O'Neills Alter Ego, eher in weltverachtender Larmoyanz. Verena Buss schließlich, als drogensüchtige Mutter Tyrone im Zentrum des Ganzen, irrlichtert schnellen Fußes über die mit weißem Tuch verhüllten Bretter, driftet immer weiter in ihre Jugendträume ab und ist im letzten Akt dann dort angelangt, wo es noch keinen Wanderschauspieler Tyrone für sie gab. Mal nervös, mal selig lächelnd erhöht sie die Dosis von Stunde zu Stunde, und dass dagegen von außen rein gar nichts zu machen sei, ist diesem Stück als Grundüberzeugung eingeschrieben."

Frankfurter Allgemeine Zeitung, März 2008


"Der Vater: Joachim Nimtz, der einen verlegen angesoffenen Typ zeigt, der sich aus der Tragödie körperlich sichtbar herauswindet, der gewohnheitsmäßig schwadroniert und seine Charakterlosigkeit hinter einer Maske braven Beleidigtseins verbirgt. Die Söhne: Christian Kuchenbuch als Jamie, der noch herumschlenkert, dessen ausdrucksloses Gesicht aber dokumentiert, dass er jenseits der Hoffnung gelandet ist; Bert Tischendorf, dessen Edmund in Form eines lebenden Fragezeichens im Raum steht und mit dem Publikum um die Wette hustet. Die Mutter: Verena Buss, die am intensivsten demonstriert, wie Rückzug aussieht: im wie nach innen gekehrten Gesicht und im Sich-Wegkauern. Sie zeigt eine ausgelaugte Schönheit, mit den Schlitzaugen der Kurzsichtigen, die keine Brille aufsetzen möchten. Aber wenn sie zur Apotheke geht, dann geht sie doch wie eine Königin."

Frankfurter Rundschau, März 2008


"Christian Kuchenbuch als älterer Sohn versteigt sich in misstrauischer Wut zu besoffenen Bekenntnissen. Verena Buss lässt zittrig die Fassade bröckeln, zeigt eindrucksvoll fahrige Angst, kühle Abwehr, beleidigtes Leugnen, fiebernde Gier nach dem nächsten Schuss. Joachim Nimtz als geizzerfressender Vater windet sich, ersäuft die Schuld in Schnaps, ein durchlöcherter Fels in der Brandung. Bert Tischendorf beeindruckt als Ebenbild des Autors mit schlanker Zerbrechlichkeit, schief, verrenkt, fragil, sanft verzweifelt.
Wertung: GUT"

BILD, März 2008


"Vier Akte lang bejammern sie das eigene Dasein und wehren sich gegen ihre Zwangsgemeinschaft wie gegen einen Infekt. Dabei versuchen sie in immer neuen Zweikämpfen, das ungeheure Ausmaß ihres Schmerzes auszuloten. Begleitet werden sie von einem Bandoneonspieler (Rainer Süßmilch), der am Rand des Spielfelds hockt. Sein Instrument knarzt, röchelt, stöhnt, seufzt, und er spielt Melodien, die mal elegische, mal beschwingte Atmosphären stiften.
Der Regisseur Christof Nel führt das wunderbar sonderbare Quartett in aller Ruhe - zweieinhalb Stunden lang - vor, indem er nur dem Text gehorcht. Der wurde zwar zusammengestrichen, aber kein Schnickschnack lenkt von ihm und der Intensität der Tyronschen Befindlichkeitstörungen ab. Einmal kommt eine Motorsäge zum Einsatz, danach noch ein Toaster, das war's. Ungeschminkt und unfrisiert präsentiert Nel vier Menschen als seien es Mäuse im Tierversuch und schaut ihnen dabei zu, wie sie sich das letzte bisschen Fleisch vom Körper nagen."

Nachtkritik.de, März 2008


"Regisseur Christof Nel vertraut den verletzenden Reibungen und Spannungen der Dialoge. Kein mahnendes Nebelhorn, nur die angerissenen Töne oder wehmütigen Weisen von Rainer Süßmilchs Bandoneon; kein Whisky-Torkeln, nur diese verräterische Entschlossenheit zur Nüchternheit. Und das Familiendrama öffnet sich wie von selbst zum Bild einer desorientierten, trostlosen Gesellschaft. ... Der Rang einer Inszenierung bemisst sich letztlich ... immer auch daran, ob sie neu einen Blick auf ein Werk bietet. Wie hier."

Allgemeine Zeitung Bad Kreuznach, März 2008