Prinz Friedrich von Homburg

Pressestimmen

»Einer platten Aktualisierung enthält sich Armin Petras in seiner Anverwandlung des kleistschen, im Todesjahr 1811 beendeten und erst postum edierten und uraufgeführten Werks "Prinz von Homburg", die der neue Intendant des Berliner Maxim-Gorki- Theaters an seiner vormaligen Wirkungsstätte, dem Frankfurter Schauspiel, entwickelt hat - als gemeinschaftliche Produktion beider Bühnen.

In der Lesart von Armin Petras und der Darstellung von Robert Kuchenbuch ist dieser unmilitärische Offizier ein prosaischer Träumer, eher ein Umherirrender als ein Heißsporn. In der Liebe scheint er Halt zu suchen, nicht so sehr die Romanze. Der "Homburg" ist bei Petras ein Nachtstück. Im Hintergrund des leeren Bühnenschlunds der Ausstatterin Karin Brack sind immer wieder verschwommene Traumsequenzen von nicht klar fasslicher Motivik zu sehen.

(Petras) geht es um den klassischen Konflikt zwischen Individuum und Gesellschaft, zwischen dem Erfüllungswunsch des Einzelnen und den Erfordernissen des Gemeinwesens, emotional geprägtem Impuls und kühler Ratio.

Mit seiner trotz etlicher Striche behutsamen Inszenierung hat er sich die Vorlage in einer plausiblen und inspirierten Weise zu eigen gemacht, ohne ihr Ballast aufzuladen. Ein guter Weg, eine - auch theaterhandwerklich - feine Arbeit ohne spektakuläres Brimborium.«

Stuttgarter Zeitung, 23. Dezember 2006