Transporter

von Kai Ivo Baulitz; Uraufführung
Die Produktion hatte am 15. Februar 2008 im Kleinen Haus Premiere.
Dauer 1 Std. 45 min, keine Pause

Regie: Florian von Hoermann; Bühne: Rudolf Bekic; Kostüme: Katja Strohschneider; Dramaturgie: Maike Gunsilius; Darsteller: Susanne Böwe, Andreas Haase, Andreas Leupold, Michael Lucke, Moritz Peters, Abak Safaei-Rad


Krone, Besitzer und ehemaliger König eines Autohauses, liegt im Sterben. Vorher will sein Sohn Karl ihn noch kennen lernen. Doch vor der verschlossenen Tür Krones, hinter der dieser sich systematisch gehen lässt und zielsicher seinem Ende entgegensiecht, harren schon andere. Hier hat sich ein Club derer versammelt, die im Glanz vergangener Tage für den Sterbenden gearbeitet, auf ihn gehofft, ihn geliebt haben und nun auf ein letztes Zeichen der Aufmerksamkeit von König Krone warten, auf seinen Tod und vor allem auf das zu verteilende Erbe: der stets missachtete Autoverkäufer Szigulla und sein Kollege Kino, vom Chef um seine Liebe gebracht; die Putzfrau Olga, die ein einziges Wochenende mit Krone hatte, von dem ihr nur eine Tochter geblieben ist; und Karl, der auf der Motorhaube eines Autos des Monats gezeugt wurde – alle haben hier ihre nicht heilenden Wunden der Vergangenheit zu lecken und hoffen auf Erlösung, die in Form des guten, glänzenden Automobils zum Greifen nahe scheint. Doch Krone spielt nicht mit: Er mag die Erbfolge nicht einhalten und will ein neues Kind. Die junge Lena will helfen, vor allem sich selbst, und tut alles, diesen Wunsch erfüllen zu können. Und doch kommt alles anders als man denkt.

In dieser Welt der materiellen Abhängigkeiten kämpft jeder bis zur Besinnungslosigkeit um seinen eigenen Vorteil und gegen das persönliche Scheitern, vielleicht aber auch für ein Minimum an Achtung.


„Transporter“ heißt eines der Gewinnerstücke des Stücke- und Projektwettbewerbs „Eine Jugend in Deutschland“, den schauspielfrankfurt und das Maxim Gorki Theater Berlin im vergangenen Jahr ausgeschrieben hatten.