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Spielplan


Termine schmidtstrasse12:

21. / 23. / 24. / 25. Februar 2002
03. März 2002
13. / 14. April 2002

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Nihilismus de Luxe

Ein von Nietzsches Wahnsinn
von Andreas Ammer/FM Einheit

Regie: Marlon Metzen; Dramaturgie: Peter Kroher; Darsteller: Jennifer Minetti


Uraufführung

Ich habe eben Besitz ergriffen von meinem Reich, werfe den Papst ins Gefängnis und lasse Wilhelm, Bismarck und Stöcker erschießen.
Gezeichnet: Der Gekreuzigte.
FN 3.1.1889



Gott ist tot.

Nietzsche

Nietzsche ist tot.

Gott



Nietzsche ist die schillerndste Figur der deutschen Philosophiegeschichte. Von Hause aus Altphilologe, wandte er sich bald der Philosophie zu und sollte nicht nur den allgemeinen Zitatenschatz erweitern, sondern auch – durch die intrigante Vermittlung seiner Schwester Elisabeth Förster –als eine der ideologischen Galionsfiguren der Nazis mißbraucht werden. Diese unterschlug Manuskripte ihres Bruders und schreckte auch nicht vor Fälschungen zurück.
Nietzsche war kein Antisemit und er liebte Deutschland und seine Deutschen nicht allzu sehr.
Wie bei keinem anderen vielleicht, sind Biographie und Werk so eng verknüpft wie bei ihm. Seine großen Themen: das Weibliche, der Tod Gottes oder die Musik sind vor dem biographischen Hintergrund zu sehen.
Nietzsches Vater – Pastor von Beruf – starb früh. Nietzsche wuchs in einem reinen Frauenhaushalt auf. Ein Umstand, der ihn ein Leben lang einen „Befreiungsschlag“ gegen die Frauen führen ließ.
Lou Andreas-Salome war die einzige Frau, in die er sich verliebte. Seinen Heiratsantrag lehnte sie ab.
In seinen letzten Jahren kehrte er als Pflegefall zu Mutter und Schwester zurück.
Nietzsche liebte die Musik. „Ohne Musik wäre mir das Leben ein Irrtum.“, schrieb er einmal. Er spielte gut Klavier. Es gibt Kompositionen von ihm. Bekannt ist seine Freundschaft mit Richard Wagner, von dem er sich in späteren Jahren abwendete und nur über die „Wagnerei“ schimpfte. Es entstand eine böse, gallige Schrift die er
„Der Fall Wagner“ nannte. „Ich bin ferne davon, harmlos zuzuschauen, wenn dieser decadént uns die Gesundheit verdirbt- und die Musik dazu. Ist Wagner überhaupt ein Mensch? Ist er nicht eher eine Krankheit? Er macht Alles krank, woran er rührt –
er hat die Musik krank gemacht.“ Später verehrte Nietzsche Bizets „Carmen“.
„Gott ist tot“ ist Nietzsches berühmtester Spruch. Er hat Karriere gemacht. Als Nietzsche dem Wahnsinn verfiel, gab es nicht wenige, die dies für eine Strafe Gottes ansahen. Nietzsche – ein Betriebsunfall der Schöpfung? Gott jedenfalls wird in diesem Stück mit ihm abrechnen.