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Termine Großes Haus:

11. Oktober 2002

Daniel Jonah Goldhagen: Die katholische Kirche und der Holocaust

DISKUSSION IM SCHAUSPIELFRANKFURT

11. Oktober 2002 / 19.00 Uhr / Großes Haus / Preis: 10 Euro




Sechs Jahre nach seinem Welterfolg „Hitlers willige Vollstrecker“ legt Daniel Jonah Goldhagen ein Buch vor, das die Öffentlichkeit mindestens ebenso sehr beschäftigen wird: eine Abrechnung mit der schuldhaften Verstrickung der katholischen Kirche in den Holocaust. Im schauspielfrankfurt stellt er seine Thesen vor und diskutiert anschließend mit Prof. Micha Brumlik (Universität Frankfurt) und Christian Geyer (FAZ).
Siedler Verlag in Zusammenarbeit mit schauspielfrankfurt anläßlich der Buchmesse


In seinem neuen Buch „Die katholische Kirche und der Holocaust.“ Eine Untersuchung über Schuld und Sühne“ setzt Goldhagen sich mit historischen Mißverständnissen hinsichtlich der Rolle von Papst Puis XII. und seiner Kirche im Holocaust auseinander. Er zeigt, daß die Kirche und der Papst tiefer in den Verfolgungsprozeß verstrickt waren, als man bisher angenommen hat: Die Kirchenführer seien über die Verfolgung der europäischen Juden genau informiert gewesen. Doch anstatt öffentlich dagegen Stellung zu beziehen und zum Widerstand aufzurufen, unterstützten sie die Verfolgung in vielerlei Hinsicht. Einige Kleriker beteiligten sich sogar am Massenmord.

Goldhagens Vorschläge und Forderungen an die Kirche, wie sie die Opfer moralisch entschädigen müßte, um sich selbst als Religion der Liebe und Güte zu rehabilitieren, werden zu erregten Diskussionen führen, innerhalb wie außerhalb der Kirchen, in Deutschland und weltweit.

Der Autor:
Daniel Jonah Goldhagen, geboren 1959 in Boston/Massachusetts, ist Associate Professor of Government and Social Studies an der Harvard University und Associate am Minda de Gunzburg Center for European Studies. 1996 veröffentlichte er im Siedler Verlag „Hitlers willige Voll-strecker. Ganz gewöhnliche Deutsche und der Holocaust“. 1997 wurde
er dafür von den „Blättern für deutsche und internationale Politik“ mit dem Demokratiepreis ausgezeichnet.