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Spielplan



Frankfurter Dialoge: Salon 3 – Fühlen, Mitfühlen und der Kult des Mitgefühls

Mitgefühl – Mit Gefühl
Fühlen, Mitfühlen und der Kult des Mitgefühls

Philosophische Salons von und mit Herfried Münkler

Künstlerische Projektleitung: Claudia Wabnitz

Dramaturgie: Hans-Peter Frings


Sonntag, 3. Februar 2008, 15.00 Uhr, Glas Haus

Die Fernstenliebe, von Nietzsche einst polemisch gegen die christliche Tugend der Nächstenliebe ausgespielt, ist zum regelmäßigen Event geworden: Katastrophenbilder im TV, Spenden für humanitäre Organisationen, Gesichter der Dankbarkeit… Prominente – zumal Sänger und Schauspieler – nehmen bei der routinierten Organisation des Mitleids inzwischen einen zentralen Platz ein. Im Kampf für Afrika, gegen Aids usw. stehen sie an „vorderster Front“. – Wird hier unser schlechtes Gewissen entsorgt? Immerhin ist gleichzeitig die Rede von einer neuen sozialen Kälte inmitten unserer Gesellschaft, von der Erosion der Solidarität, von nachbarschaftlicher Gleichgültigkeit usw. Hat Fernstenliebe die Nächstenliebe aufgezehrt? Oder macht ein Zuviel an Mitgefühl politisch dumm?

Gäste:

Heinz Bude (Kassel), geb. 1954, studierte Soziologie, Philosophie und Psychologie. Er promovierte mit einer Dissertation zur Wirkungsgeschichte der Flakhelfergeneration und habilitierte sich mit einer Schrift zur Herkunft der 68er Generation. Er ist Professor für Makrosoziologie an der Universität Kassel und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Am Hamburger Institut für Sozialforschung ist Heinz Bude Leiter des Bereiches „Die Gesellschaft der Bundesrepublik“.

Henning Ritter (Frankfurt/Main), geb. 1943, studierte Philosophie, Kunstgeschichte und klassische Philologie. Seit 1985 ist er im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung verantwortlich für „Geisteswissenschaften“. Die Universität Hamburg verlieh Henning Ritter im Jahr 2000 die Ehrendoktorwürde. 2005 erhielt er den Friedlieb-Ferdinand-Runge-Preis und den Ludwig-Börne-Preis.