In die Freiheit entlassen

/ Videodokumentation von Sven Mundt

/ Premiere / 19. Februar 2004 / 20.15 Uhr
/ Weitere Vorstellung / 20. Februar 2004 / 20.15 Uhr
schmidtstrasse12

Video: Sven Mundt


Das Investmentbanking war die Glamourbranche des Börsenbooms der neunziger Jahre, die Weltgeltung, schnelles Geld und unglaubliche Wachstumsraten versprach, bis die Spekulationsblase platze und die Talfahrt an den Aktienmärkten ein-setzte, und Investmentbanker, Broker und Analysten waren die Stars - hochqualifiziert, engagiert, ideenreich, belastbar und heiß umworben -, die feststellen mußten, daß sie nicht mehr gebraucht werden.
Der Regisseur Sven Mundt hat ihnen 26 Fragen zu Themen wie Kindheit, Liebe, Arbeit, Alter und Tod gestellt, auf die sie spon-tan vor einer Videokamera antworteten. Die Interviewpartner entwerfen mit dem Nachdenken über ihr Leben vor dem eigenen biographischen Hintergrund und Lebensentwurf und den damit verbundenen Hoffnungen, Ängsten, Horizonten und Wertvorstel-lungen ein authentisches Bild von sich selbst, mit dem sie sich als Person konstituieren wollen. Der Fragenkatalog ist dabei be-wußt allgemein gehalten, um die Gesprächspartner selbst ent-scheiden zu lassen, mit welcher Offenheit und Komplexität sie von sich und ihrem Leben erzählen und was sie dabei preisge-ben und was nicht. Die Gespräche werden in einer simultanen Videoprojektion mit Bildern von Frankfurt kontrastiert. Mit der Dokumentation setzt Sven Mundt seine in Leipzig begonnenen Betrachtungen fort, wie Menschen mit lebens- und weltge-schichtlichen Brüchen und deren Auswirkungen umgehen.