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Spielplan


Termine Großes Haus:

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05. / 17. / 25. Mai 2007
03. Juni 2007

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Pressestimmen
Über Tollers „Hinkemann“ />

Hinkemann

Pressestimmen


»…Zu Recht hat deshalb Bühnenbildner Thomas Goerge Tatlins "Turm der Internationale" als Fragment mitten in den Zuschauerraum gestellt. Diesem beklemmenden Hier und Jetzt hat auch Christof Nel, der erfahrene Regisseur, vertraut. Gelassen … hat er auf Tollers Text gesetzt. Er konnte es, weil Frankfurts Schauspiel … wieder hervorragende Darsteller zur Verfügung stehen. Christian Kuchenbuch als Hinkemann und Sabine Waibel als Grete spielen mit schier beängstigender Intensität, Joachim Nitz als Großhahn läßt einen schaudern mit seiner Studie gewitzter Dumpfheit und brutaler Verschlagenheit, das Ensemble agiert wandlungsfähig und meist sprechsicher. Nach kurzem Schweigen klatschte sich das Publikum den Schrecken über diesen Blick in den Spiegel von der Seele.«

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26. März 2006

»…(Nels) Regie loben, heißt vor allem Hauptdarsteller Kuchenbuch rühmen… Ganz in Weiß, damit das Blut zur Geltung kommt, bohrt sich Kuchenbuch tigernd-stetig in die Verzweiflung eines Zerrissenen, liegt hilflos wie eine Schildkröte auf dem Rücken und wird kopfüber gleichsam gekreuzigt. Bis das Spiel aus ist und Kuchenbuch sich, verausgabt wie ein Tour-de-France-Fahrer, zum Applaus präsentiert.«

Frankfurter Neue Presse, 26. März 2007

»…Keine Figur wird lächerlich gemacht oder eitlen Regiemätzchen geopfert. Dieser Mut beschert dem Frankfurter Sprechtheater eine Abend von selten erlebter Eindringlichkeit… gerade die Sperrigkeit des Materials löst Betroffenheit und Erschütterung aus- Die religiös grundierte Exaltation der Figuren, das vorgeführte Panoptikum düpierter und bis zur Randexistenz minimierter Menschen, all das wird ernst genommen und durch darstellerische Präzision beglaubigt….»

Hanauer Anzeiger, 27. März 2007

Noch vor Beginn sitzen auf dem Gerüst ein Mann und eine Frau, stumm, regungslos, eng umschlungen. Ein wichtiges, entscheidendes Bild. Denn schon im Vorfeld der Inszenierung hatte Christof Nel, der in Frankfurt wohlbekannte, geachtete, wegen seiner Neigung zum Exzentrischen auch gefürchtete Regisseur zu bedenken gegeben, ob man hier alle Blicke allein auf den Helden, auf das Opfer richten dürfe, nicht vielmehr dessen Frau gebührend mitbeachten müsse. Genau das hat er dann auch getan, und aus der einfühlsam verfolgten Beziehung zwischen den beiden, ihren vorsichtigen Annäherungen, ihren Verweigerungen, bezieht die Aufführung ihre schönsten Momente und ihre Spannung insgesamt… Als einen ganz normalen, gut aussehenden Mann lässt Christian Kuchenbuch diesen Hinkemann auftreten. Aber dann zeigt er ihn zunehmend rastlos, ruhelos, laut, gehetzt, verzweifelt, ratlos. Es gibt Augenblicke der Geschäftigkeit, auch hoffendes Innehalten, aber dann ist wieder alles aussichtslos. Hingegen macht Sabine Waibel ganz still Hinkelmanns Frau Grete zu einem Mittelpunkt des Geschehens: schmal von Gestalt, mit verhärmtem Gesicht, guten Willens, trotz einer schwachen Stunde. Innerlich zutiefst zerrissen, fleht sie, redet stumm. Dazu Joachim Nimtz als Freund Großhahn, der achtlos seinen verführerischen Charme spielen läßt, sich als gewöhnlich entpuppt; Friederike Kammer schemenhaft als geständige, fordernde Mutter…«

Wiesbadener Tagblatt, 26. März 2007

»… Joachim Nimtz hat einige großartige Auftritte, wie ein fahler Allmächtiger zischt er ins Geschehen, das billige Lachen des Prolos mischt sich mit dem Abgrund eines Verlorenen…Das Verhältnis Hinkemanns und seiner Grete bleibt in interessanter Schwebe: Will sie aus Mitleid bei ihm bleiben, liebt sie ihn tatsächlich? Die Umarmung, als sie sagt, dass nicht alle Frauen gleich sind, lässt einen an die Liebe glauben, wie sie "Mein Eugen ist ja gar kein Mann" schreit, spricht fürs Mitleid. Und wahrscheinlich stimmt beides. Auch der Budenbesitzer, den Matthias Redlhammer schön trocken hinrotzt, "voll krass, voll Lust", und das hochgepeitschte Trommeln und Schlagen sind ok, genauso wie die optische Reduktion und die hellen, heutigen Kleider…«

Frankfurter Rundschau, 26. März 2007

»…Wunderbar als proletarischer Weiberheld: Joachim Nimtz…«

BILD Frankfurt, 26. März 2007

»…Immer wieder kommt es zu intensiven schauspielerischen Momenten im Kerntrio um Christian Kuchenbuch, den Leidensmann im weißen Anzug, die blonde, in all ihrem Tun bis zur Konsequenz des finalen Suizids unschuldig anmutende Sabine Waibel als Grete und den derb und zupackend proletenhaften Paul von Joachim Nimtz…«

Offenbach-Post, 27. März 2007

»…Kuchenbuch spielt den Hinkemann mit einer berührenden Präsenz und verleiht der Seele dieser geschundenen Kreatur durch ein bis zur Erschöpfung gehendes, körperbetontes Spiel Ausdruck.«

Main-Echo, 28. März 2007

»…Wie Kuchenbuch… da oben steht, so voller Theaterblut um den Mund, auf dem zweistöckigen Rondell aus Holz, das Thomas Goerge auf die vorderen Zuschauerreihen gebaut hat, bedient er überzeugend das bedrückende Substrat dieser Tragödie aus drei Akten und zwei Traumsequenzen… Nel ist bei alldem ein stringenter Regisseur, das wurde zuletzt erst bei deinen Frankfurter „Bakchen“ sichtbar…«

Gießener Allgemeine, 26. März 2007

»…Der Inszenierung von Christof Nel ist es gelungen, das Leben des geschundenen Hinkemanns und daraus folgend, die Hinterfragung unserer heutigen Gesellschaft, dem Zuschauer packend zu vermitteln… So gibt es… den Nachbarn Großhahn (Joachim Nimtz als famoser Hallodri), Herr Immergleich (Alsjoscha Stadelmann, als lässiger Prolet) und Michel Unbeschwert (Susanne Böwe, die Gutmütige). In weiteren Rollen der hochkarätig besetzten Inszenierung: Nadja Dankers, Friederike Kammer, Matthias Redlhammer, Felix von Manteuffel und Moritz Peters. Mit wilden Schlägen umherliegender Gegenstände sorgen sie immer wieder für aggressive Zwischentöne, die Gewalt findet ansonsten im Kopf statt. Trotz aller Präsenz nehmen sie sich vornehm zurück und geben dem Ehepaar Hinkemann (in Bestform: Christian Kuchenbuch und Sabine Waibel) Gelegenheit, eindrucksvoll die existentiellen Leidern dieser Figuren zu zeigen.«

www.kulturfreak.de, 26. März 2007