Church of Fear

13. + 14. September 2003 / Bockenheimer Depot

Inszenierung: Christoph Schlingensief; Darsteller: Christoph Schlingensief


Glauben wird dort am effektivsten produziert, wo nichts dringlicher wäre als Unglaube. Die Politik geißelt ihre Unglaubwürdigkeit in Lügenausschüssen; Gerichte beklagen das kalkulierte Falschmelden der Medien; Klonsekten verkünden die automatisierte Unsterblichkeit; ein „Glaubenskrieg" steht bevor... Vor dem Hintergrund dieser aktualisierten Glaubensthematik, die mit Begriffen wie „Weltanschauung", „Sektiererei" oder „Glaubensbekenntnis" gespeist wird, plant der Regisseur und Aktionskünstler Christoph Schlingensief ein groß angelegtes Projekt. Unter dem düster anmutenden Titel Church of Fear beabsichtigt er die Ausrufung einer Gemeinschaft der Nicht-Gläubigen, die sich von den Glaubensangeboten „Öffentlicher Geheimbünde" in Politik, Wirtschaft und Kultur lossagt - die Church of Fear. Church of Fear entzieht interessensgesteuerten Propheten und Heilsverkündern das Vertrauen.

In Kooperation mit der Biennale Venedig. In Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung