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Spielplan


Termine Großes Haus:

28. August 2007
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Die Wahlverwandtschaften

nach dem Roman von Johann Wolfgang Goethe
Die Produktion hatte am 28. August 2007 im Großen Haus Premiere.

Dauer 3 h, eine Pause

Regie: Martin Nimz; Bühne: Olaf Altmann; Kostüme: Cornelia Brückner; Regieassistenz: Lilli-Hannah Hoepner; Dramaturgie: Jan Hein; Darsteller: Roland Bayer, Sandra Bayrhammer, Christian Kuchenbuch, Leslie Malton, Ingolf Müller-Beck, Julia Penner, Matthias Redlhammer, Sebastian Schindegger, Heiner Stadelmann, Sabine Waibel


„Denken Sie sich ein A, das mit einem B innig verbunden ist; denken Sie sich ein C, das sich ebenso zu einem D verhält; bringen Sie nun beide Paare in Berührung: A wird sich zu D, C zu B werfen, ohne daß man sagen kann, wer das andere zuerst verlassen, wer sich mit dem andern zuerst wieder verbunden hat.“ (Goethe, Wahlverwandtschaften)

Charlotte, Eduard, Ottilie und Otto: Goethe führt in seinem Roman die vier Hauptpersonen, entsprechend seiner chemischen Gleichnisrede, wie zu einem Experiment zusammen, um mit ihnen das Spiel der Wahlverwandtschaften durchzuprobieren: Was ist dieses eigentümliche Begehren von Körpern, sich zu vereinigen, obwohl sie bereits mit anderen verbunden sind?
Charlotte und Eduard, beide von einer Zwangsheirat wieder befreit, genießen endlich ihren lang ersehnten, späten Ehefrieden. Zurückgezogen in ein abgeschiedenes Landschloss mit weitläufigen Gärten und Parkanlagen, widmen sie sich ganz der „Architektur ihres Liebesglücks und der Natur“. Als Eduard erfährt, dass sein langjähriger Freund Otto, der Hauptmann, entgegen seinen Begabungen und Fähigkeiten keine angemessene Arbeit finden kann und zu verzweifeln beginnt, bedrängt er Charlotte, man möge ihn doch bei sich aufnehmen. Trotz aller Bedenken willigt Charlotte in seinen Wunsch ein. Charlotte ihrerseits entschließt sich, ihre Nichte und Pflegetochter Ottilie aus der Pension, in der sie leidet und sich nicht recht entwickelt, herauszunehmen und zu sich zu holen.

Das Spiel der Anziehungskräfte nimmt seinen unerbittlichen, tragischen und tödlichen Lauf. Mit zwingender Konsequenz entwickelt Goethe die Spannung zwischen „leidenschaftlicher Notwendigkeit“ und „heiterer Vernunftfreiheit“, den unlösbaren Konflikt zwischen kultureller Ordnung und elementarer Leidenschaft. Und die Fragestellung des Experiments lautet: Wo ist der Zwang, dem nicht zu entkommen ist, wo wirkt freies Entscheiden, wenn Menschen wie in einer chemischen Konstellation zusammenfinden?