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Spielplan


Termine Glas Haus:

06. / 27. Februar 2007
06. / 20. März 2007

DenkDramen - Tief hinein und hoch hinaus





Mit Mitgliedern des Ensembles vom schauspielfrankfurt

Eingerichtet von Peter Kroher

Ökonomie des Wunsches

8. Mai, Glas Haus, 19:00 Uhr


Es lesen: Mathias Max Herrmann, Oliver Kraushaar, Anne Müller und Christina Pasedag

Texte von: Teresa von Avila, Gilles Deleuze, Felix Guattari, Francois Lyotard, Bhagwan, Seneca, Spinoza, Petronius, Ovid, Rosseau, Hobbes, Irigaray, Laure, Herder und Dietmar Kamper

Die Ökonomie des Wunsches betrifft weniger den objektorientierten Wunsch nach bestimmten Gegenständen, sondern die unterschiedlichen Gestaltungen in der Haushaltung von Trieben und Begehren.
Wie komme ich mit meinen Trieben und Lüsten aus? Sie sind Kraftspender aber auch Störenfriede. Sie können in bestimmten Situationen willkommen, in anderen irritierend sein.
Die Triebe sind immer da. Was fangen wir mit ihnen an? Ein Ballett? Ein Tollhaus? Ekstase oder Askese? Oder Umlauferhitzer bei moderater Temperatur?
Die Philosophie und Literatur hat sehr varierende Vorschläge zum Umgang mit dem Begehren gemacht. Für die einen ein Fluch, für die anderen eine unverzichtbare Quelle der Lebensfreude. Für die einen ein unaufhaltsamer Drang zur Destruktivität, für andere das Göttliche in uns. Fest steht, dass sie uns immer begleiten und beschäftigen werden.

Die Suche nach Glück, Erfüllung und Seelenheil ist so alt wie die Menschheit.
Das Nachdenken darüber, ob dies individuellen oder im gesellschaftlichen Bereich zu finden sei, zieht sich als Leitfaden durch die ganze Geistesgeschichte: Finde ich Heil im privaten Rückzug, in der inneren Versenkung oder ist das Heil – im wohlverstandenen Sinne – nur in wie auch immer gearteten gesellschaftlichen Verbünden zu verwirklichen?
Die Energie der utopischen Einbildungskraft scheint ein unabdingbares „Lebensmittel“ der Menschheit zu sein.
schauspielfrankfurt setzt die Reihe der „Denkdramen“ fort, bei der Lesungen philosophischer Orginaltexte dargeboten werden. Unserem Spielzeitmotto gemäß werden sich die Texte im Spannungsfeld von Religion, Philosophie und Utopien ansiedeln, kurz - sich den Heilssuchern widmen.
In der neuen Lesereihe werden sich Philosophen aus verschiedenen Epochen in einer fiktiven Begegnung Paroli bieten. Bei der Collage der Texte von Denkern, Träumern und Visionären werden sich überraschende Übereinstimmungen aber auch unvereinbare Differenzen zeigen.
Zwei Kontrahenten stehen sich gegenüber, die sich in den bekannten Sentenzen von Helmut Schmidt und Peter Handke manifestieren: “Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen“ (Schmidt) oder aber „Als das Wünschen noch geholfen hat“ (Handke).
Die Denkwege der utopischen Einbildungskraft sind bisweilen kraus und bizarr aber auch von poetischer Strahlkraft und charismatischer Widerstandsphantasie.
„Tief hinein und Hoch hinaus“ führt Gedanken von Visionären, Skeptikern und Glückssuchern zusammen, bei denen man auf den ersten Blick keine Verwandtschaft vermuten würde. Sie zeugen von der Kraft, die Welt zu heiligen oder zu verfluchen. Noch mehr aber zeugen sie vom Wunsch des Menschen, grenzüberschreitend über sich hinaus zu gehen.


6. Februar 2007
19:00 Uhr
Glas Haus

Jenseits des Denkbaren: Hildegard von Bingen, Meister Eckhard, Jakob Böhme treffen auf Georges Bataille, Antonin Artaud und Emile Cioran

27. Februar 2007
19:00 Uhr
Glas Haus

Theologie der Revolution: Mit Texten von: Ernst Bloch, Thomas Münzer, Simone Weil, Karl Marx, Han Shan und Khailil Gilbran

Es lesen: Anne Müller; Daniel Christensen und Oliver Kraushaar

Jede Theologie enthält revolutionäres Potential. Jede Revo-lution enthält eine – manchmal auch versteckte- Heilslehre.
Der Irrtümer darin sind viele – und nicht immer ungefährliche.
Zu hinterfragen ist – welcher Anteil bei dem Begehren nach Umsturz der gesellschaftlichen Verhältnisse dem analyti-schen Verstand oder inwieweit dem reinen Wunsch nach einer besseren Welt zu verdanken ist.
Sehr oft wurde – historisch gesehen – die kalte pragmati-sche Vernunft und der glühende Wille zur Veränderung als unvereinbar angesehen. Wahrscheinlich aber lässt sich beides nicht trennen. Möglicherweise führt gerade die Tren-nung dieser Bestrebungen ins Verderben.
Der Abend wird sich bei der Lesung philosophischer Texte damit beschäftigen, inwieweit eine Synthese beider Orien-tierungen möglich und notwendig ist.


6. März 2007
19:00 Uhr
Glas Haus

Defensive und offensive Heilssuche: Arthur Schopenhauer begegnet Friedrich Nietzsche uhnd Daniel Paul Schreber

Es lesen: Sandra Bayerhammer, Matthias Max Herrmann und Peter Kroher

Die Wege zum Heil, die Suche nach ihm, sind vielfältig. Sichtbar aber wird, dass es hierfür unterschiedliche Strategien gibt. Wie mit dem messianischen Impuls umgehen? Die Motti: „Ich hab’ mein Ding auf nichts gestellt“ oder das appellative „Erwachtet“ stehen sich gegenüber.
Rückzug ins Einsame bis hin zum Wahnsinn? Oder versuchen, größere soziale Gruppen durch glühendes rhetorisches Enga-gement mit dem „göttlichen Funken“ zu infizieren?
Schopenhauer scheint müde abzuwinken, wenn es um zu en-gagierte Glückssucher geht und zieht sich mit buddhistischem Gleichmut zurück.
Nietzsche dagegen wetteifert mit großer sprachlicher Verve gegen ein verblendetes und in seinen Augen heuchlerisches religiöses Gebaren, nicht ohne dabei selbst einen Impetus zu offenbaren, der leidenschaftlich Glauben nicht verwirft, sondern ihn im Diesseitigen verankern will. Und Schreber…

20. März
19:00 Uhr
Glas Haus
Utopie des Individuellen: Mit Texten von Theodor W. Adorno, Blaise Pascal, Epikur, Max Stirner und Michel de Montaigne


Mit: Oliver Kraushaar und Peter Kroher

Auch Alleingänge bergen utopischen Gehalt - der Einsiedler, der Heilige in seiner Klause, der Tramp oder der flanierende Dandy. Hier heißt Utopie, sich selbst zu finden. Das „Werde der Du bist“ ist ein utopischer Auftrag im Sinne einer Wegstrecke. Rilkes Wort:“O Herr gieb jedem seinen eignen Tod“ setzt das Angekommensein bei sich selbst voraus.
Die Frage bleibt, inwieweit eine Gesellschaft mit ihren spezifischen Lebensbedingungen eine solche Selbstfindung zuläßt.

20. März
19:00 Uhr
Glas Haus
Utopie des Individuellen: Mit Texten von Theodor W. Adorno, Blaise Pascal, Epikur, Max Stirner und Michel de Montaigne


Mit: Oliver Kraushaar und Peter Kroher

Auch Alleingänge bergen utopischen Gehalt - der Einsiedler, der Heilige in seiner Klause, der Tramp oder der flanierende Dandy. Hier heißt Utopie, sich selbst zu finden. Das „Werde der Du bist“ ist ein utopischer Auftrag im Sinne einer Wegstrecke. Rilkes Wort:“O Herr gieb jedem seinen eignen Tod“ setzt das Angekommensein bei sich selbst voraus.
Die Frage bleibt, inwieweit eine Gesellschaft mit ihren spezifischen Lebensbedingungen eine solche Selbstfindung zuläßt.

Ökonomie des Wunsches

8. Mai, Glas haus, 19:00 Uhr

Es lesen: Mathias Max Herrmann, Oliver Kraushaar, Anne Müller und Christina Pasedag

Texte von: Teresa von Avila,Gilles Deleuze, Felix Guattari, Francois Lyotard, Bhagwan, Seneca, Spinoza, Petronius, Ovid, Rosseau, Hobbes, Irigaray, Laure, Herder und Dietmar Kamper

Die Ökonomie des Wunsches betrifft weniger den objektorientierten Wunsch nach bestimmten Gegenständen, sondern die unterschiedlichen Gestaltungen in der Haushaltung von Trieben und Begehren.
Wie komme ich mit meinen Trieben und Lüsten aus? Sie sind Kraftspender aber auch Störenfriede. Sie können in bestimmten Situationen willkommen, in anderen irritierend sein.
Die Triebe sind immer da. Was fangen wir mit ihnen an? Ein Ballett? Ein Tollhaus? Ekstase oder Askese? Oder Umlauferhitzer bei moderater Temperatur?
Die Philosophie und Literatur hat sehr varierende Vorschläge zum Umgang mit dem Begehren gemacht. Für die einen ein Fluch, für die anderen eine unverzichtbare Quelle der Lebensfreude. Für die einen ein unaufhaltsamer Drang zur Destruktivität, für andere das Göttliche in uns. Fest steht, dass sie uns immer begleiten und beschäftigen werden.