Leviathan

Pressestimmen

»…achtzig atemlose Minuten, die Andreas Baaders Befreiung und den nachfolgenden Wandel der RAF zur bewaffneten und mordenden Terroristenorganisation als „klassische Dramensituation“ umkreisen… Sie setzen ihr Glück mit dem aller in eins und schaffen damit aller Unglück. So hat es Dea Loher geschrieben, und so hat es die Regisseurin Simone Blattner inszeniert, ohne Mätzchen, mit verfremdenden chorischen und musikalischen Einsprengseln. Großes Theater in Miniatur. Der Applaus war heftig und nachdenklich.«

Frankfurter Allgemeine Zeitung 1. März 2005

»Dea Lohers „Leviathan“ ist trotz einer strengen Ästhetik psychologisch dicht – und zugleich ein schnörkelloses, dialektisches Lehrstück: pointiert, präzis, direkt… Wie bei Brecht das Lehrstück perspektivisch vom Volk selbst gespielt werden sollte, springen die Schauspieler in die Szenen hinein und wieder hinaus wie Boxer in den Ring. Spielen sie nicht, dann kauern sie rund um die verschiebbaren Treppenpodeste (Bühne: Sieglinde Reichhardt), spielen sie, dann sind sie sofort auf 180… so schnell, fast hysterisch, daß es ein bißchen nach René Pollesch klingt, bevor nach und nach das Tempo zu variieren beginnt… Simone Blattner ist eine Formalistin, so sind die Bewegungen der Spieler klar gesetzt, zuweilen gar choreographisch – vor allem Sascha Icks als Marie gelingt es bemerkenswert unter voller Spannung mit minimal präzisen, gestischen Andeutungen der Rolle fast unmerklich immer wieder einen kleinen Dreh zu geben… «

Süddeutsche Zeitung 1. März 2005

»… Die Inszenierung von Simone Blattner findet einen erstaunlich leichten und klugen Zugang zu den Figuren. Zwischen chorischen Sprechattacken und vertanzten „easy listening“ – Musikeinlagen zeigt das Ensemble packende Dialogszenen aus dem Alltag der Revolutionäre… Hochpoetisch ist die Sprache Dea Lohers in der Abschiedsszene, Rainer Frank erspielt sich den schauspielerischen Höhepunkt des Abends… Simone Blattner und ihre Schauspieler (in stimmigen Kostümen von Marcella Maichle) vermeiden jede falsche Einfühlung… Theater für die Metropole.«

Hanauer Anzeiger 2. März 2005

»…Gutes Ensemble. Verständnisvolles Publikum. Heftiger Beifall.«

BILD 1. März 2005