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08. Mai 2008

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Glück für alle

von Marc Becker
Uraufführung im Rahmen der Frankfurter Positionen
Gastspiel des Oldenburgischen Staatstheaters
Regie: Marc Becker; Ausstattung: Harm Naaijer; Dramaturgie: Jörg Vorhaben; Darsteller: Caroline Nagel, René Schack, Rika Weniger, Jens Ochlast, Klaas Schramm, Thomas Lichtenstein

Das Werk wird gefördert von der BHF-BANK-Stiftung, Frankfurt am Main
Dauer 1 h 30 min ohne Pause




Der renommierte Wissenschaftler Doktor Adamo hat ein verheißungsvolles Angebot offeriert. Er verspricht den Menschen, die zusammen mit ihm, eine Reise durch das Universum wagen, lebenslanges Glück. Zwei Frauen und drei Männer, die es in ihrem bisherigen Leben nicht geschafft haben, längerfristig mit sich zufrieden zu sein, haben sich auf das Angebot hin gemeldet und betreten erwartungsvoll das Raumschiff.
Was wird Doktor Adamo ihnen bieten können? Die Fluggäste bekommen zunächst Möglichkeiten, sich in unterschiedlichsten Metamorphosen ihrem Lebensideal anzunähern. Doch anhaltendes Glück erlangen sie alle dadurch nicht. Doktor Adamo verkündet, im Zweifelsfall auch gegen den Willen seiner Fluggäste, mit diesen einen fremden Planeten zu besiedeln. Wie sich herausstellt, war das schon von Beginn an, sein eigentlicher Plan. Jetzt heißt es Farbe bekennen. Werden die Weltraumtouristen dem Plan Folge leisten und ihr Schicksal somit vollständig in die Hände des Doktors legen? Oder leisten sie Widerstand? Und wird sich das Versprechen Adamos, Glück für alle, die mit ihm reisen, letztlich einlösen?

Wie könnte das menschliche Leben in der Zukunft aussehen; und kann man es dann noch menschlich nennen? Was muss passieren, damit möglichst viele Menschen, ohne zu lügen, ernsthaft von sich behaupten können, mit ihrem Leben glücklich zu sein? Dass wir zukünftig in der besten aller Welten leben werden, daran versuchen viele Wissenschaftler im Dienste der gesamten Menschheit zu arbeiten. Erbkrankheiten ausmerzen, die Gene verbessern, das Leben verlängern, ja am besten sogar bis ins Unendliche, bis in die Unsterblichkeit ermöglichen, sind Visionen, die einigen wunderbar erscheinen, anderen aber auch Angst machen. Was ist das überhaupt, ein glückliches Leben? Und kann man es künstlich herstellen?
In Anbetracht der neuesten Erkenntnisse der Hirnforschung und der Entzifferung des genetischen Codes scheint sich der so genannte freie Wille immer mehr als Illusion zu erweisen. Wird sich in Kürze unwiderruflich herausstellen, dass der menschliche Körper letztlich nichts weiter als eine programmierte Maschine ist, die äußere Antriebe in Reaktionen verwandelt?
An diesem Theaterabend wird es darum gehen, sich mit diesen Fragen auseinander zu setzen und einen Ausblick zu phantasieren, wohin sich das heutige Leben entwickeln könnte. In der Form eines Science-Fiction Märchens suchen wir ganz nebenbei nach dem Glück für alle. Schließlich ist es doch letztlich die Suche nach dem Glück, die alle Menschen dieser Welt vereint. Denn, wie der französische Denker Pascal einmal schrieb, selbst der Selbstmörder bringt sich deshalb um, weil er meint, dass ihm der Tod eine Besserung bedeutet gegenüber dem, was vorher war.