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Spielplan


Termine Zwischendeck:

06. Dezember 2002
11. Januar 2003
21. März 2003
23. April 2003
07. Juni 2003

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Nachtschwärmer
Erreger

von Albert Ostermaier / Premiere: 6. Dezember 2002 / 22.00 Uhr / Zwischendeck / Weitere Vorstellung: 14. Dezember 2002 / Preis: 8 Euro
Regie: Fanny Brunner / Raum: Daniel Angermayr / Kostüme: Werner Fritz / Musik: Martin Gal / Dramaturgie: Sibylle Baschung / Mit: Werner Fritz, Katrin Grumeth, Lukas Holzhausen, Jan Neumann, Giuseppe Rizzo
“ich bin einfallsreich kreativ jung skrupellos hoch motiviert die gesellschaft kann es sich nicht leisten mich zu verlieren”




DAX, NEMAX, NASDAQ - Aufstieg und Fall. Bullen- und Bärenjagd auf dem Börsenparkett, Informationsjunkies im Aktienfieber. “Na, wie läuft‘s?” “Alles bestens!” Und wenn nicht? “Versagen ist eine heilbare Krankheit”, heißt es im Jargon der New Economy. Ist das ansteckend? Gefährlich? Was geschieht mit Tradern, die dem Hochleistungssport an der Börse nicht gewachsen sind? Eliminierung durch das Antivirusprogramm des Aktienmarkts? Erreger spielt mit dem alltäglichen Wahnsinn der Geldmacher, nimmt sie direkt aus dem Tagesgeschäft in Quarantäne und legt ihr Realitätsspektrum unters Mikroskop.

Magier der Märkte
Aus Interviews mit Top Tradern der Finanzwelt

Wenn man Trading lernen kann, kann man es dann jedem mit vernünftiger Intelligenz beibringen?

Jeder Mensch mit durchschnittlicher Intelligenz kann Trading lernen. Aber es ist viel leichter, das zu lernen, was man tun sollte, als es dann auch zu tun. Gute Systeme verletzen in der Regel normale menschliche Neigungen.

Welches normale menschliche Verhalten führt zum Verlieren?

Entscheidungstheoretiker haben Experimente durchgeführt, bei denen Personen bestimmte Wahlmöglichkeiten zwischen festgelegten Geldbeträgen und einfachen Lotteriespielen gegeben wurden. Sie fanden heraus, daß die Leute vorrangig einen sicheren Gewinn anstelle eines Lotteriespieles mit der Aussicht auf einen eventuell höheren Gewinn wählen, aber daß sie einen sicheren Verlust zugunsten einer sogar schlechteren Lotteriechance meiden (solange ihnen die Lotterie eine Chance gibt, besser abzuschneiden). Diese offensichtlich instinktiven menschlichen Eigenarten bedeuten ein Verhängnis für den Trader. Bleib gelassen, wenn sich gewinnbringende Gelegenheiten ergeben, aber renne beim Gegenteil wie ein Kaninchen!
Es gibt eine anhaltende Gesamttendenz, daß Kapital von einer Vielzahl zu wenigen fließt. Auf lange Sicht verliert die Mehrheit. Die Folgerung daraus für den Trader ist: um zu gewinnen, muß man wie die Minderheit agieren. Wenn man normales menschliches Verhalten und Neigungen in das Trading einbringt, verhält man sich eher wie die Mehrheit und verliert unvermeidlich.
Aus: Jack D. Schwager: Magier der Märkte II. Kulmbach, 1997.