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Die Zofen

Pressestimmen


»…Die Geschichte von zwei Schwestern, die im Haushalt einer wohlhabenden Dame angestellt sind und sich in Würge- und Giftmordpläne gegen dieselbe hineinreden, bis es in der Tat keinen anderen Ausweg mehr gibt, außer es stirbt jemand und zwar zügig, machte das französische Publikum von 1947 – politisch ernst und links gestimmt –zunächst eher ratlos. Aber man gewöhnte sich. Der straffe Einakter ist in der Form ganz Einheit von Ort, Zeit und Handlung. In der Sprache schillert er vom hohen Tragödientons Racines bis hinunter zu dem, was seinerzeit mit wohligem Selbstbewußtsein (daß man selbst nämlich überhaupt nichts damit zu tun hatte) als Gosse bezeichnet wurde. Es geht um Oben und Unten, Liebe und Hass, Ritual und Improvisation, Rollentausch und Rollenzwang, Graus und Lust der Unterordnung, Erotik ist im Spiel, eine Portion Klamauk womöglich gar. Schockierend ist das kaum mehr, am Frankfurter Schauspiel schafft es eine Inszenierung von André Wilms aber doch zu beunruhigen, ohne im übrigen das Stück größer zu machen als es ist… Sacha Icks, als Claire, das jüngere Mädchen, das im oft wiederholten Rollenspiel den Part der Herrin übernimmt, ist manchmal ernst bis zur Vereisung. Viola von der Burg, als Solange, das ältere Mädchen, das im Rollenspiel den Part der Claire übernimmt, ist manchmal kurios bis zur Charge… Unheimlich glaubwürdig wirkt ihr Aufeinander-eingespielt-Sein… Das Geheimnis der Zofen muß kein großes sein (man weiß es nicht, man erfährt es nicht, ehrlich gesagt will man es auch nicht wissen,, nicht genau wissen), aber immerhin geht es um Leben und Tod. Freilich hat das eine ungemein banale, ja triviale, ja billige Seite. André Wilms zeigt sie höhnisch und offen, und wie Jean Genet zeigt auch er keine Liebe zu seinen Figuren. Das ist so gemein, das ist so wirkungsvoll.«

Frankfurter Rundschau 14. September 2004


» …„Die Zofen“: ein zeitloses Stück, eine beklemmende Parabel über die menschliche Bosheit, die nicht haltmacht vor Intrige und Mord. Und auf die Frage, wo denn das Positive bleibe, bekommt man hier nicht einmal den Schatten einer Antwort… Faszinierend ist es jedoch zu sehen, wie sich Solange und Claire, beide ganz offensichtlich bar jeder menschlichen Gefühle, lustvoll und mit zeremonieller Grandezza ihren perversen Mordphantasien und erotischen Träumen hingeben, wie sie sich verführerisch in die herrlichen Roben und Pelze der gnädigen Frau schmiegen – und sie schließlich zu vergiften suchen…Viele Vorhänge…«

Frankfurter Allgemeine Zeitung 14. September 2004

»…Sascha Icks als Claire, die im Rollenspiel die Herrin mimt, kann ihr ausdrucksstarres Gesicht zu Stein werden lassen: Sie ist die ernstere, kältere von beiden. Ein gefährlich loderndes Fräulein Frost. Grandios der manchmal fast transvestitenhafte Gestus von Viola von der Burg: Diese hochgewachsene Schauspielerin hat mit ihrer tonlosen Quäkerstimme und ihren stets weit aufgerissenen Knopfaugen die Komik einer Sunnyi Melles und die Fähigkeit zur Selbstironie. In der Rolle der „gnädigen Frau“ kommt Jennifer Minetti wie ein Königspudel aus dem Schrank gesprungen: ein bißchen Charge darf sein. Es geht trotzdem um Leben und Tod.«

Süddeutsche Zeitung 15. September 2004

»… Der Fokus der Inszenierung liegt ganz auf der Psychologie der Figuren, auf Gesichtern und Körpern der hervorragenden Darstellerinnen, dieser drei Frauen, die ineinander verbunden sind in Gewalt und Gnade und vollkommener Abhängigkeit… Nicky Riets reduziertes Bühnenbild dient dem Gelingen: Wände aus Fliegengitter, je nach Licht mehr oder weniger transparent, bilden die Wohnung der gnädigen Frau, angereichert mit dem entsprechenden Mobiliar und einigen Spiegeln, wird das Spiel aus Verhüllen, Entdecken, Verbergen räumlich spürbar… geschehen hier Revolution und Tod beinah lautlos, liegt die Stärke nicht in ihrer visuellen und akustischen Behauptung, sondern gerade in jenen Momenten des Schweigens, des wortlosen Ringens, in der Verweigerung eines Blickes, dem Brechen einer Geste. Bravo!«

Gießener Allgemeine 14. September 2004

»…Die überspannte Psychokiste, in der die Damen gefangen sind, ist eine bedrohliche Farce nah am Abgrund des Wahnsinns: Vor allem Viola von der Burg als ältere Zofenschwester Solange ist mit ihren rapiden Gestenwechseln und staksigen Verdrehungen abgründig und brillant komisch zugleich. Aber auch Sascha Icks als jüngere Claire zeigt mit brutaler Härte und sehnsüchtiger Weichheit eine nicht durchschaubare, komplexe Figur, während Jennifer Minetti geradezu rührend mädchenhaft die Rolle der degenerierten Herrin boulevardesk und punktgenau überdreht.«

Stuttgarter Nachrichten 15. September 2004