Kredit

Zuschauerkritiken


ein interessantes,lustiges und gut gespieltes Stück!


Haines / haines_michael1985@yahoo.de
Facettenreich und individuell als auch überzeugend hat ein Schauspieler zu seinem Publikum zu spielen. Gerade diese Maxime habe ich heute im Theaterstück: "Kredit" in einer Perfektion erleben dürfen wie sie mir doch bisher eher selten entgegen kam. Der Humor des Stückes schaffte es an vielen stellen mich zu einem lauten, schallenden Lachen zu treiben. Jedoch wirkte, leider, gegen Ende die auferlegte Ernsthaftigkeit die der Tatsache der Sterblichkeit des Menschen gewidmet wurde unausgewogen gegenüber der noch zuvor dargestellten Leichtigkeit. Diese Kritik wendet sich aber an den Regissuer und in keinster Weise an die sehr glaubwürdigen Darsteller, hervorzuheben ist meiner Ansicht nach Daniel Stock.

Starkes Stück


Marieluise Ritter
Die Schauspieler schienen an dem Stück genau so viel Freude zu haben wie die Zuschauer. Mit Rollentausch und Szenenwechseln ging es drunter und drüber - ein äußerst fesselnder, unterhaltsamer Theaterabend.
Aber warum werden Zuschauer durch den Ankündigungstext mit ganz anderen Erwartungen in diese Vorstellungen gelockt? Wir haben keine intensive Beschäftigung mit der Beziehung zwischen Geld und Gefühl wahrnehmen können. Warum heißt das Stück "Kredit"? Nur weil ab und zu wirtschaftshistorische Daten in den Ansagetext gestreut sind? Mag ja sein, dass der ursprüngliche Titel bei der Auftragsvergabe so lautete. Aber inzwischen sollte man dem Stück doch einen passenderen Namen gönnen, der so luftig und lustvoll ist wie diese Aufführung.

Glaubwürdigkeit


Björn Zimmermann / zimmermann.bjoern@web.de
"Wundervollstes Schauspielertheater!" Mit diesem Ausruf lässt sich dieses Theatererlebnis gut erfassen. Hier macht keine zu ehrgeizige Inszenierung allen schöpferischen Raum des Schauspielers zunichte, und so können die Schauspieler mit dem auftrumpfen, was sie wirklich wollen, wonach sie sich sehnen: spielen.

Gelegentlich sind die Schauspieler dann so in der Spielfreude verloren, dass das Bühnenwerk in seinem Spiel ein wenig die Proportion zu sich selbst zu verlieren droht, aber das macht es umso sympathischer. Denn hier sind Menschen, die ihre Kindheit heimlich in ihre Tasche gesteckt haben und sie niemals ganz loslassen wollen.

So hat es ein wenig den Charakter des kleinen Enkels der mit glühenden Augen vor versammelter Großfamilie seinem Spieltrieb nachgehen darf, in der Hoffnung, dass die Großmutter vielleicht auch wieder das sein darf, was sie doch eigentlich noch ist: ein Kind der Spielfreude.

Schade, dass das Publikum am Abend meines Besuchs sich in seiner Herzlichkeit noch zurückhielt.
Sicherlich, das Stück handelt von einer wichtigen Sache, nämlich dem Leben. Aber ob das Leben als Tragödie oder Komödie zu nehmen ist, das darf hier der Zuschauer entscheiden. Warum also brauchte er recht lange für diese Entscheidung?

Tragödien sind gemacht aus Eitelkeit.
Komödien aus Freude am Glück.

Hier habe ich keine Eitelkeit gesehen, sondern schlichte Freude am Glück.
Am Glück des Lebens.

Dieses Glück halte ich für glaubwürdig.

Ermüdend war"s - schön ermüdend. :-)

gut gespielt


Björn Sigurd Klowski / bs@klowski.de
Mal was anderes: Improvisations-, Aktions- und Komiktheater - aber auch sehr nachdenklich und ernst. Zum Ende hin besser werdend!
Grandiose Schauspieler, die ihr Handwerk verstehen und am richtigen Platze stehen, das merkte man.
Ich hätte es nach der Vorstellung - als Clou - schön gefunden, wenn sich jeder einzelne Charakter (nebst Perücke und/oder Brille) einzeln verbeugt hätte.... ;-)