Voll daneben
Polyhymnia / brigitta.hermann@t-online.de
Wie hatte ich mich auf diesen Abend gefreut! Wie sehr ist mir noch eine "Amphitryon"-Inszenierung am Staatstheater Darmstadt in positiver Erinnerung! Und erst Alkmenes "Ach" - so vielsagend, so vieldeutig gesprochen! In Darmstadt, wohlgemerkt. Hier am Schauspiel Frankfurt wird überagiert, wird Kleists Sprache dahingehuscht - vor allem die Sprechtechnik des von der Kritik so gelobten Aljoscha Stadelmann lässt viele Wünsche offen. Ach - hätte man doch Kleist einfach ernst genommen! Ach - wären dem Regisseur doch weniger Mode-Mätzchen eingefallen! Ach - wäre es schön gewesen, die Leibesfülle des Amphitryon/Jupiter von griechischem Faltenwurf bedeckt zu sehen! Ach - hätte ich mir doch diesen Amphitryon erspart! Dies zu sehen war verlorene Lebenszeit.
Wer ist nun Amphitryon?
Schmücker
Ein schwerer Text, erfolgreich für die Bühne umgesetzt. Sicher ein großer Verdienst der sehr guten Besetzung. Warum allerdings Sebastian Schindegger als Sosias wiederholt regelrecht verprügelt ("dauer-geohrfeigt") werden mußte, kann ich nicht nachvollziehen. Zuviel ist nicht mehr lustig. Gab es dafür eine höhere Gage oder Schmerzensgeld?
Aurélie
leider war dieses stück eine ganz schöne enttäuschung. zwar gab es einige interessante musikalische und szenische spielereien, jedoch war die inzenierung alles andere als schlüssig. fade dialoge mit plötzlichem sinnenwandel ohne jeden erkennbaren auslöser. es scheint als habe man das stück krampfhaft kürzen wollen und dabei jede erklärung sowie jedes highlight ausgelöscht.
dieses Stück war mein erster Theaterbesuch. Hat mir sehr gut gefallen, war nicht langweilig oder langatmig und auch ein wenig neuzeitlich interpretiert.
Große Klasse und mein Lob ! Ich komme gerne wieder.