BlubbBlubb
Mir hat Spass gemacht, die kaputten Reichen zu beobachten, wie unglücklich sie sind. Schade, dass nicht alle Reichen so unglücklich sind. Dann ist man als armer Hund doch besser dran. Wer Big Brother mag sollte sich das mal ansehen...Hier sind keine Prolls, sondern Akademiker in ihrer Lächerlichkeit zu sehen. Äußerst komisch. "Assozialenviertel" ist übrigens nicht umsonst. Wenn de Glück hast, kassierst "de ein Paar Schläge und Tritte...
Blubb
Leider ein völlig verhunztes Stück, das mir die Lust aufs Theater für die nächste Zeit erst einmal verdorben hat.Das unnötige Ausziehen am Ende war wohl eher das kleinere Übel, viel schlimmer war für mich das ständige, völlig übertriebene Geschrei und die Tatsache,dass die Wörter "ficken" und "kotzen" in fast jedem Satz verwendet wurden.Ein Besuch im nächsten "Assozialenviertel" hat im Endeffekt die gleiche Wirkung und ist dafür auch noch umsonst!Ansonstens sei einem ernsthaft Interessierten wohl eher das Buch nahezulegen.
Es ist schwer, mitzuhalten…
Schmücker
Nachdem dieses Stück von Elizabeth Taylor und Richard Burton unvergessen und unübertroffen gut vor langer Zeit verfilmt wurde, ist es sicherlich für jedes Theaterensemble schwer, dagegen anzustehen. Trotzdem, warum nicht, und warum nicht auch die in Frankfurt gezeigte Version. Abgesehen von den Müllbergen auf der Bühne am Ende der Aufführung (warum so drastisch?) ein lohnenswerter Abend.
Angst vor Ohrenschmerzen
Martin Heußner / marheuss@rz.uni-frankfurt.de
Ich habe am 16.3 mit 3 Kommilitonen die Aufführung besucht und sie war grauenhaft.
Die von Albee im Verlauf des Stücks aufgesponnene, hochdifferenzierte Psychologie wurde konsequent zwei Stunden lang niedergebrüllt. Zu diesem Zweck wurde der "Duweisstschonwer" sofort zu Beginn in Brechtmanier als imaginärer Sohn enttarnt, so dass dem Strudel des anschwillenden Untergangs, wie Albee ihn konstruiert hat, schnell der Stopfen gezogen war und man sich dem ach so aussichtslosen Rumpöbeln widmen konnte. Man beschränkte sich also aufs Schreien, Ficken und, wer hätte es gedacht, am Ende aufs Ausziehen.
Der Text des Stücks wurde größtenteils schlicht abgeändert; alle nicht direkt pornographischen Sätze zum sexistisch- verzweifelten Speien umfunktioniert. Die Figur des aufstrebenden, ATHLETISCHEN Nick wurde von uns als schlicht lächerlich empfunden. Ein dummes, quäkendes Kleinkind, dem man weder den akademischen Ellbogen-Emporkömmling abkauft, noch den Karrierist, der die alt-eingerittene Martha noch zu betören vermag. ( Übrigens schlägt im Original Nick George, nicht umgekehrt. Und George frisst, verputzt das Telegramm mindestens. Er verleibt es sich ein, wie er alles absorbiert, aufgelöst hat an diesem Abend; das ist doch gerade der Witz! Nicht „verschluckt“... das war doch echt zu blöd. ) Nick wurde einfach immer lauter, und man muss das Stück mehrere Male gelesen haben, um herauszufinden warum. Immerhin, den zahlreichen, sich vor Lachen auf die Oberschenkel hauenden jugendlichen Deutsch Lk Besuchern wird’s gefallen haben. Aber wozu Albee draufschreiben, wenn man nur mal zwei Stunden den pornographischen Duden runterbrüllen will?
Es war bei dieser „Interpretation“ freilich nach 20 Minuten das akustisch- dynamische Pulver verschossen und ich fragte mich, was die denn im weiteren Verlauf machen wollen, wenn sie jetzt schon so saulaut sind? Ganz einfach, noch lauter! Die zum 1-Wege Lautsprecher umfunktionierte Bühne wurde bespritzt, regelrecht mit Schicksalen beackert und umgepflügt. System of A Down konnte sogar noch kurz erschrecken; es geht eben immer noch gruseliger... wie in der Geisterbahn. Nur teurer.
Ein schwerer Abend; 4 Schauspieler spielten sich Seele und Mageninhalt aus dem Leib. Der einzige, der keine große Angst zu haben braucht ist George. An ihm hatten wir, und hätte vielleicht auch Richard Burton seine Freude gehabt. Gelohnt hat sich der Abend jedoch dennoch höchstens für die umliegenden Barbesitzer, denn das nichtssagende Leeren von Schnapsflaschen regt zur Mimesis an. Man möchte auch in den Dreck, aber dazu braucht man Albee nicht und auch keine Theaterkarten.
Wer hat Angst vor Elisabeth Taylor ?
annette winderling / annette.winderling@gmx.de
Eine mutige Schauspielerin offensichtlich nicht ! Dem vergleich mit der großen Diva und hunderten Augen ausgeliefert spielten sich 4 Schauspieler die Seele aus dem Leib ! Hassten sich und liebten sich, demütigten sich und näherten sich an - unfähig aus dem grausamen Spiel auszusteigen - weil sie zu lange gezögert haben, weil sie keine Alternative sehen...? Ein schwerer Abend, der sich gelohnt hat !!