Der Tod als Faszination
B. Zimmermann
Ich war tief beeindruckt. Wenn ich sage "tief beeindruckt" dann meine ich damit nicht etwa die Schauspieler oder die Inszenierung loben zu wollen... nein! Die Aufführung entwickelte eine atemberaubende Kraft. Artauds dramenfeindliche Sprache wirkte von selbst. Und dann gebe ich doch zu, dass ich hiermit ein wenig lobe. Denn Artaud so zu inszenieren, dass man sich als Zuschauer erhofft, dass die Akteure bitte auf ihren Applausgang verzichten mögen... Das Theater ist nicht tot. Es stirbt hier mit einer solch enormen Kraft, dass man sprachlos mitgerissen wird.
Allerdings sollte man, um den Sinn dieses Massakers verstehen zu können, wenigstens wissen, was die Beweggründe für dieses "Theater der Grausamkeit" waren und scheinbar immernoch sind. Pose passt hier vom Casting sehr gut hinein, anders als beim Hamletschen Claudius...
Karlheinz Lörner / omarchajjam@aol.com
Die Aufführung ist außerordentlich dicht, was besonders auf die schauspielerischen Leistungen zurückzuführen ist. Der Stoff in der Bearbeitung von Artaud erschließt sich schwer, weil er keine Charaktere zuläßt. Alle Personen wirken von vorne herein krank und verbogen. Es ist dringend zu empfehlen, sich mit Autor und Stoff vorbereitend auseinanderzusetzen.
Die Cenci
Pade / ulrichpade@t-online.de
Könnten Sie bitte für Querleser einen Dreizeiler als Beschreibung von "Die Cenci" voranstellen.