Für Theaterkenner
Andreas
Ich bewundere die Duldsamkeit derjenigen, die tatsächlich zwei Stunden den Ausführungen von Frau von der Burg folgen konnten. Mir ist Sie schon nach fünf Minuten bloß durch ihre Stimmlage und das affektierte Gehabe auf die Nerven gegangen. Trotzdem habe ich mich noch seh lange gezwungen, irgendeinen Eindruck von dem Geschehen zu bekommen. Mir hat das alles nichts gesagt-ich würde mich auch selbst weder als blöd, noch als ungebildet bezeichnen. Aber das Stück ist aus sich selbst heraus nicht zu verstehen und sehr langweilig und ärgerlich-Frusterlebnis, versauter Abend, Entäuschung und die Erkenntnis, dass es tatsächlich ein Publikum für so etwas gibt, da manche, wenngleich wenige, am Ende die Hände zu ehrlichem Applaus zusammengeführt haben. Ich war erstaunt und nachdenklich über diese fast schon pathologische und groteske Form der Intellektualität. Ich hatte jedenfalls das Bedürfnis mich erst mal wieder durch niveaulose Form der Unterhaltung zu erden und dies zum Ausklang des Abends auch getan...
beeindruckend!
Norma Schneider / queen_of_gondor@t-online.de
die leistung der hauptdarstellung ist beeindruckend! es ist bestimmt nicht jeder fähig, allein und in einem erdhügel steckend zwei stunden lang ein publikum zu unterhalten - viola von der burg ist fähig dazu! ihre stimme und mimik überzeugen durch ihre unterhaltenden variationen. eine inszenierung, die weder über die tief haftende melancholie und verzweiflung hinwegtäuscht noch auf humor verzichtet. ein genuss! schade nur, dass winnie irgenwann nur noch mit dem kopf aus dem erdhügel hinausschaut und die zuschauer in den vorderen reihen ihren mund nicht mehr sehen können, der doch durch seine mimik so viel ausdrücken kann! das kann den wirklich gelungenen abend aber nicht trüben.
Großartige Leistung
Birgit Förster
Wirklich ein Genuss, Viola von der Burg zuzusehen. Schade, dass so viele Zuschauer das Theater vorzeitig verlassen haben. Das trübte den Genuss, denn die permantente Unruhe war sehr störend. Mir ist unverständlich, warum so viele Zuschauer geganen sind, denn durch einen Blick in einen beliebigen Schauspielführer hätte jeder wissen können, auf was er sich bei diesem Stück einlässt und vielleicht die Höflichkeit besessen, auf das Ende des Stücks zu warten, bevor er das Theater verlässt.
Ulf Bordt
Erneut muß ich feststellen, daß überschwengliche Kritik der Feullitonisten nicht zwangsläufig einen gelungenen Theaterabend bedeuten. Der Schauspielerin wurden große Teile ihrer Kunst geraubt, indem sie auf einem Erdhügel festgenagelt wurde. Dazu kamen die ständigen akkustischen Irritationen in Form von sphärischen Klängen, deren Bedeutung ich noch heute zu ergründen suche. Ich kann nur hoffen, daß die Regisseurin sich in Zukunft weniger in Interpretationen ergießt, sondern diese den Zuschauern überläßt.