…und die Moral von der Geschicht’…
Schmücker
Ein düsteres Stück in einem ungewohnt deutlichen und intelligenten Bühnenbild. Ehe und eheliche Pflichten, geistige und körperliche Krankheiten, gesellschaftliche Stellung, Ausschweifungen, Ausharren, Lebenslügen, Unvermögen, Unwissenheit, Kirche und Politik, alles kommt vor; alles nur Gespenster? Zumindest schlußendlich endend in der erwarteten Katastrophe. Trotzdem oder gerade deswegen sehenswert, da über zweieinhalb Stunden lang fesselnd inszeniert und gespielt.
Worttheater höchster Qualität
Karl Stuttner / literatur2000@aol.com
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit der Inszenenierung von Ibsens Familientragödie "Gespenster" wagt das Frankfurter Schauspielhaus seit langer Zeit einmal wieder die Darbietung eines Werkes, bei dessen Umsetzung das Wort im Mittelpunkt steht - und diese Inszenierung überzeugt gerade in dem vollkommenen Verzicht auf werkfremde Effekte. Alle Darsteller ziehen das Publikum mit ihrer klaren und einfühlsamen Sprache in den Bann, das Abgründige der düsteren nordischen Welt Ibsens, die freilich überall auf dem Globus zu finden ist, wird jederzeit adäquat umgesetzt. Die innere Not der Alving und die deprimierende Perspektivlosigkeit Osvalds rühren an. Die einzige Form der Unterstützung, die den Schauspielern zuteil wird, ist ein genial schlichtes Bühnenbild, das stets als äußere Verkörperung der inneren Seelenzustände der Helene Alving begreifbar wird. Die dezenten Lichteffekte unterstreichen das durchdachte Arrangement aller Szenen. Kompliment, ein bedrückender Theatergenuss, der ein großes Publikum verdient.
MfG Dr. Karl Stuttner
Röstermundt / kh.roestermundt@t-online.de
Ich habe mir das Schauspiel am Freitag angesehen und bin begeistert von der Inszenierung und finde, daß jeder Part mit den Schauspielern optimal besetzt war. Es ist doch wieder einmal sehr schön eine 1005igen Theatergenuß zu haben, auch wenn die Kritik von konventioneller Aufführung spricht, im Gegensatz zum danebengegangenen zerbrochenen Krug!