Wundervoll
Winbert Schotte
Ein wunderbares Stück, das sich auf reizvolle Weise gegen die Bigotterie und Prüderie der gesellschaftlichen Mehrheit wendet (siehe auch die negativen Kritiken auf dieser Seite). Würde mich außerordentlich freuen, wenn das Schauspiel dem Spießbürgertum weitere solcher Ohrfeigen verabreichen würde, damit es versteht wohin es wirklich hingehört: auf die Couch, wo es sich an Bild-Zeitung und Musikantenstadl erfreuen kann. Nicht ins Theater, dort ist es -wie die Reaktionen auf dieses Stück gezeigt haben- mit Sicherheit deplaziert.
zu weit
m.p.
Ich empfinde es als unverantwortliche Geschmacklosigkeit, wenn die "Darsteller" auf einem individuell so intimen Gebiet am Ende ins Publikum gehen und die Zuschauer "anfassen". Und mich würde interessieren, was die Intendanz zum juristischen Aspekt sagt, wenn einer der "darsteller" einer Mitarbeiterin des Schauspiels in den Schritt greift? Gehört das zum Arbeitsvertrag? Hat die Betroffene Mitarbeiterin eine Risikozulage erhalten? Oder hat die Intendanz überhaupt darauf reagiert?
Diese Stück ist für mich keine Kunst. Deswegen bin ich auch sher enttäuscht so etwas von den mir gut bekannten "Fura dels Baus" zu sehen. Ich werde diese Truppe in Zukunft nicht mehr weiter empfehlen wie bisher.
Krass...
Kerstin
Samstag, 08.06.2002 Was sonst im "angeblich" Verborgenen zu finden realistisch/ sarkastisch aufgeführt. Ein Akt der Provokation an die meist uneingestandene persönliche Perversion. Was die einen *ausführen* haben andere im Kopf! Tolles Publikum, während der Pause gute Gespräche.
Topless kam aus Deutschland
Sonia Rustein / somarube@hotmail.com
Über Perversität, ob das Stück zu weit ging usw.. läßt sich streiten, ich denke, dass muss jeder mit sich selber ausmachen, aber man war ja durch den titel, die uhrzeit und den eintritt ab 18 schon vorgewarnt. ich fand das stück eine interessante art ein absolutes taboo am rande der geschmacklosigkeit künstlerisch darzustellen, was meiner meinung nach auch absolut gelungen ist. zugegebenermassen, wenn ,man die spanische sprache nicht beherrschte, ging einiges verloren, was auch nicht übersetzt werden konnte, die sprache, wenn sie bei soviel bild auch unwichtig zu sein schien, spielte dennoch eine wichtige rolle, vor allem um einen bestimmten schwarzen humor zu verstehen, ohne den einiges verlorenging. Was ich aber besonders interessnt fand, war die Reaktion des deutschen Publikums. der Applaus war verhalten, dennoch hatte man den eindruck, dass einige gerne lauthals bravo und extasisch geklatscht hätten, aber sich nicht getraut haben. Ein solches Stück aus Spanien zu sehen (ok, auch wenn aus Katalonien), aber doch aus einem vermeintlich achso katholischen/frömmlerischen Land schien doch einige geschockt zu haben. Ich fand es um so interessanter die sonst achso offenen, liberalen, in diesem Fall total verklemmten Deutschen zu sehen. Das war dann wohl doch zuviel....die armen alten in schwarz gekleideten Frauen in andalusischen Dörfern, die später zu Touristenhochburgen wurden, sollten damals ruhig die augen vor den ersten ausländischen Frauen in topless oder sogar splitterfasernackt (oh gott!)an den spanischen Stränden verdrehen (ich gebe zu nicht alle kamen aus Deutschland, aber viele..) Tja, die Spanier scheinen dazu gelernt zu haben. Das Cliche des schwarzen, katholische Spaniens ist wohl nicht mehr zu halten,wie schade.....oder auch nicht?? Ich fand das Stück zwar passagenweise auch recht heftig, aber nicht geschmacklos, kann also die meinung einiger meiner Mitrezensenten nicht teilen. wer mal lust auf etwas gewagtes etwas neues, auf jeden fall gewöhnungsbedürftiges, aber dennoch herausforderndes hat, sollte sich dieses stück ansehen. Geben wir es doch zu , SEX ist doch DAS was die Gesellschaft bewegt, aber da ich nicht groß auf Pornoheftchen oder Pornovideos stehe, weil die mir wirklich viel zu billig sind und null erotisierend, fande ich diese Variante mal sehr interessant. Sicherlich nichts für den gewöhnlichen Shakesapeare Gänger....aber vielleicht für den Ungewöhnlichen, der auch mal offen für etwas Neues ist. Die Verquickung von Kunst und menschlichen Trieben, hat hier meiner meinung nach geklappt!
Schmücker
Ein überflüssiges Stück. Der Tiefpunkt der Saison. Paßt nicht in eine Reihe wirklich interssanter Inszenierungen, die dem Publikum in der Spielzeit 2001/2002 dargeboten wurden. Hoffentlich keine Wiederaufnahme und ein einmaliger Fehler!
!gracias furiosos!
Maria Piniella
Vielen Dank für diesen entspannt unverkrampften Theaterabend. Für die Leichtigkeit und Direktheit des dargebotenen Spiels. Die Darsteller beherrschten zu jeder Zeit das Geschehen. Dickes Lob an das Zusammenspiel aller Beteiligten. Und ich danke euch Landsleuten für euren lebensfrohen Sarkasmus, für eure Vision, die Bestand hat, wegen ihrer scharfen Kritik an der Perversion der Jetztzeit mit ihren blockierten oder zutiefst verzweifelten Zynismen, siehe Schlingensief-Mief. Vielen Dank an das Schauspiel Frankfurt. Ich wünsche mir mehr von diesem Mut und von dieser visionären Kraft. Bei Theatern wie bei Theaterschaffenden.
Furia del Baus
Zimmermann / t.zimmermann@schloesser.hessen.de
Meine Begleitung und ich haben die Vorstellung wegen der Unerträglichkeit des Gezeigten verlassen. Eigentlich sollte man sein Geld zurückfordern (für verderbte Lebensmittel kann man rechtlich auch Ersatz verlangen) Von den Intentionen - sofern man dies als Grundlage des Gebotenen voraussetzt - des Marquis de Sade war nicht das Geringste zu erahnen. Hier ging es nur um Zurschaustellung der menschlichen Geschlechtsorgane in solch übler, primitiver, widerwärtiger Art, daß jedem einigermaßen sensiblen Menschen nur noch der Ekel in den Hals kroch. Wie abgestumpft muß man sein, solches zu ertragen? Was hat das auf einer "Bühne" zu suchen, die sich eigentlich der "Kunst" verpflichtet fühlen sollte? Waren das "Schauspieler"? Da gibt es Pornodarsteller aus der untersten Kategorie, die so etwas, bezogen auf den Inhalt, besser tun, da es ihr "Metier" ist. Diese Spanier befleißigten sich weder einer pronnoncierten Sprachtechnik, noch ging ihnen jede darstellerische Affinität ab. (Das brauchten sie auch nicht für dieses Machwerk).Die Laufbänder gaben übrigens nicht mal die Hälfte dessen in Übersetzung wider, was gesprochen wurde (sofern man es wegen miserabler Aussprache verstehen konnte).(bin selbst Dolmetscherin) Wir sprechen Ihnen zur Wahl dieses Dumpfsinnes aus den untersten Gefilden (un-)menschlisch-viehischer Widerwärtigkeiten, billigst exhibitioniert,(wer hat das eigentlich veranlaßt, unsere neue Intendantin?) unser Beileid aus. Soll man sich für Sie schämen oder schämen Sie sich für das (leider heutzutage mit einer Eselsgeduld ausgestatte, völlig verblödete) Publikum? Zimmermann/Keller/Heger/Wolny u.w.