„Zeit im Dunkeln“ oder vielleicht „Mehr Licht!“
Schmücker
Ein düsteres Stück mit einem „dunklen“, hoffnungslosen Ende. Der ängstliche und schwer psychisch geschädigte Vater (Udo Samel), ein Meister des übermäßigen Schuheputzens, sicher auch schon vor der Flucht nicht ganz bei Trost, ständig und unnachgiebig, aber auch hilflos seine Tochter (Nicola Gründel) beherrschen wollend, wartet auf die, welche mit neuen Papieren und somit der Lösung aller Probleme kommen werden. Die Tochter, realistischer und kaum dem Vater widersprechend, ist eingeengt im Patriarchat der Familie, die unter unglücklichen Umständen geflohen ist. Der schreiende Ausbruch zum Ende des Stückes hin, der endlich die Wahrheit über die hoffnungslose Situation der beiden ans Licht bringen soll, überzeugt nicht, schon gar nicht den daraufhin lebensgefährlich zündelnden Vater. Eineinhalb Stunden die Darstellung eines schweren Asylantenschicksals? Sicher, gut geschauspielert. Ein gutes Bühnenbild. Aber die da, die mit den neuen Papieren (und einem neuen Leben?), kommen bestimmt nicht in diesen dunklen Keller.