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Spielplan


Termine Großes Haus:

21. / 22. April 2006
10. / 17. / 24. Mai 2006
04. / 10. / 16. Juni 2006

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Gier

/ von Sarah Kane
/ Premiere: 21. April 2006
/ Großes Haus
/ Produktion schauspielfrankfurt
/ 20 Euro

Regie: Wanda Golonka; Raum: Wanda Golonka; Kostüme: Wanda Golonka; Licht: Ellen Jaeger; Ton: Philipp Batereau, Bernhard Klein; Regieassistenz: Anna Konjetzky; Darsteller: Shila H. H. Anaraki, Véronique Dubin, Nicola Gründel, Mathias Max Herrmann, Sascha Maria Icks, Anne Müller, Bert Tischendorf


Wenn Liebe käme – nur Liebe kann mich retten, und Liebe hat mich zerstört.

Gier – das letzte Stück, das zu Lebzeiten von Kane am Royal Court Theatre uraufgeführt wurde – ist ein Quartett. Die Figuren tragen keine Namen, sondern sind lediglich mit Buchstaben A, B, C und M bezeichnet, sie leben zwischen Erinnerung und Vergessen, sind verloren in der Zeit und ihrer Biographie.
Ihr Zusammenhalt sind die Worte, die sie zueinander, an einander vorbei oder auch nur für sich sprechen. Das Stück Gier ist eine dramatische Komposition, ein Geflecht aus Worten, eine Fuge, die den Zustand der Sehnsucht umspielt. Die Sehnsucht nach Liebe vermag das Leben nicht einzulösen, hält es aber permanent in Ambivalenzen präsent: Spannung, Leiden und Konflikte, Vergewaltigung, Liebeswerben, Mißtrauen, Anziehung und Ablehnung, Vergeblichkeit. Nach 4.48 Psychose wendet sich Wanda Golonka ein zweites Mal Sarah Kane zu und hält der Wortkomposition einen sinnlichen Erfahrungsraum entgegen.

Crave – the last play to premier during Kane’s life time at the Royal Court Theatre – is a quartet. The figures have no names, but are known only by the letters A, B, C and M, they live somewhere between remembering and forgetting, are lost in time and in their biographies. They manage to stick together only through the words they speak to each other, or utter at cross purposes, or say to themselves. Crave is a dramatic composition, a fabric woven of words, a fugue that plays out the permutations of desire. Life may not redeem the desire for love, but keeps its permanently alive in ambivalences: tension, excitement, suffering and conflicts, rape, wooing, mistrust, attraction and rejection, futility. After 4:48 Psychosis, Wanda Golonka is now for the second time tackling a Sarah Kane production and creating a sensory space in which we experience the word compositions.

/ Wanda Golonka

Geboren in Lyon, Frankreich, studierte Tanz bei Rosella Hightower und an der Folkwang Hochschule in Essen. Sie war als Tänzerin beim Folkwang Tanzstudio engagiert und tanzte bei Pina Bausch in Sacre du Printemps. 1981, noch während ihrer Tänzerengagements, begann Wanda Golonka ihre eigenen Stücke zu machen. 1986 ründete sie zusammen mit dem bildenden Künstler VA Wölfl das Ensemble NEUER TANZ. Es entstanden Stücke, die eine neue Theaterform und eigenständige Ästhetik herausbilden im Grenzbereich zwischen bildender Kunst und Choreographie. Stücke wie Leitz – dem Nachlass verfallen(1988), RCA – going to work (1992) und Elepsie / die Künstler sind anwesend(1994) sind vielen heute noch in Erinnerung und als herausragend unter der großen Anzahl zu nennen. Als Auftragsarbeit für die dritte Internationale Skulpturenausstellung Skulpturprojekte ’97, die im Rahmen der Dokumenta in Münster stattfanden, schuf Wanda Golonka 1997 das Tanzsolo Gegnungen für Véronique Dubin. Von 1998 – 2000 war sie ›Choreographer in Residence‹ am Marstall des Bayerischen Staatsschauspiel München, bevor sie der Intendantin Elisabeth Schweeger nach Frankfurt an schauspielfrankfurt folgte. Seit der Spielzeit 2000 / 2001 steht Wanda Golonka für ein Theater, das sich an den Bruchlinien der Erfahrung bewegt und sich nicht auf ein Praxisterritorium festlegen lässt.

Born in Lyon, France, took her dance studies with Rosella Hightower, at Marcel Marceau’s Ecole de Mimodrame, and at the Folkwang Hochschule in Essen. She was then engaged as dancer at the Folkwang Tanzstudio. Four choreographies originated there, beginning in 1981, before she and artist VA Wölfl founded the Ensemble NEUER TANZ in Düsseldorf in 1986. The continuous collaboration with VA Wölfl resulted in 11 pieces which sought new aesthetic approaches and realized an autonomous form of dance in the border areas of fine arts and choreography. Preeminent works included Leitz – dem Nachlass verfallen (1988), RCA– going to work (1992) and Elepsie / die Künstler sind anwesend (1994). The dance solo Gegnungen, for Veronique Dubin, was Golonka‘s first production independent from NEUER TANZ in 1996. Golonka worked as choreographer in residence at the Marstall of the Bayerisches Staatsschauspiel München in 1998 – 2000. Since 2001 she is engaged choreographer and director at the schauspielfrankfurt.

/ schauspielfrankfurt

schauspielfrankfurt wird seit der Spielzeit 2001/2002 von Elisabeth Schweeger geleitet. Die Eröffnung fand im November 2001 mit der Auftragsproduktion Gold von Peter Greenaway im Großen Haus statt. Seither werden pro Spielzeit ca. 5 Premieren an den unterschiedlichen Spielstätten präsentiert. schauspielfrankfurt bespielt mit seinem Ensemble drei Spielstätten: Großes Haus (650 Plätze), Kleines Haus (187 Plätze) und die schmidtstraße12 (152 Plätze). Über den regulären Spielbetrieb mit klassischen und zeitgenössischen Autoren hinaus hat schauspielfrankfurt eine Reihe von regelmäßigen Veranstaltungen eingeführt, die den Spielplan diskursiv, sinnlich und durchaus auch theatralisch flankieren. Zu nennen sind hier u.a. die philosophischen Salons Frankfurter Dialoge, themenorientierten Kongresse (zuletzt Schöner wär’s wenn’s schöner wär – Der Kongreß, I will survive) die Inszenierungen der Nachtschwärmer, Filmnächte, sowie die mittlerweile sehr populären musikorientierten Club-Formate (z. B. Bucovina-Club). Internationale Theaterereignisse von Heiner Goebbels, Gastspiele von russischen Regisseuren zur Buchmesse 200 , koreanischen Regisseuren zur Buchmesse 2005, Theaterarbeit von ausländischen Regisseuren (und Autoren) wie Henning Mankell, André Wilms oder Stéphane Braunschweig (in Koproduktion mit dem Théâtre National de Strasbourg) und zuletzt die erste deutsche Produktion des lettischen Regiestars Alvis Hermanis sind künstlerisch fixer Bestandteil im Spielplan des schauspielfrankfurt. Gastspiele des schauspielfrankfurt reisten zuletzt zum Tampere Festival in Finnland, dem Ibsen-Festival in Oslo, den Berliner Festspielen, ans mc9 Bobigny in Paris. Internationale Koproduktionen beispielsweise mit dem Taipei Festival in Taiwan u.v.a. und dokumentieren das international anerkannte Profil von schauspielfrankfurt, das 2006 das 15. Festival der UTE, der Union des Théâtres de l’ Europe, in Frankfurt ausrichtet.

Since 2001/2002, Elisabeth Schweeger has been Director of schauspielfrankfurt. Performances started in November 2001 with a specially commissioned production of Gold by Peter Greenaway in the main venue. Since then, each season about 5 premieres are held on the various stages. schauspielfrankfurt and its ensemble play on three stages: the main venue (650 seats), the small venue (187 seats) and schmidtstrasse12 (152 seats). In addition to regular performances of works by classical and contemporary authors, schauspielfrankfurt also organizes a series of regular events that accompany the program – creating a discourse that appeals to the senses and is indeed at times theatrical. Examples are the philosophical salon entitled ‘Frankfurt Dialogs’, thematic congresses (most recently: Schöner wär’s wenn’s schöner wär – Der Kongreß, I will survive) performances in the Nachtschwärmer series, film nights, and, most recently, highly popular music-oriented club formats (such as the Bucovina Club). International theater events by Heiner Goebbels, guest performances by Russian directors on the occasion of the 200 Frankfurt Book Fair, Korean directors for the Frankfurt Book Fair 2005, works by foreign directors (and authors) such as Henning Mankell, André Wilms or Stéphane Braunschweig (a co-production with Théâtre National de Strasbourg) and most recently the first German production by Latvian star director Alvis Hermanis among many others are now firm artistic components in the schauspielfrankfurt program. schauspielfrankfurt has also toured, with the company recently performing at the Tampere Festival in Finland, the Ibsen Festival in Oslo, the Berliner Festspielen, and the mc9 Bobigny in Paris. International co-productions, for example, the Taipei Festival in Taiwan, and many others, attesting to schauspielfrankfurt’s internationally recognized profile – in 2006 it will hold the 15th UTE Fetsival, the Union des Théâtres de l’ Europe, in Frankfurt.