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Termine Großes Haus:

24. / 29. März 2007
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03. Juni 2007

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Über Tollers „Hinkemann“ />

Hinkemann

Eine Tragödie von Ernst Toller
Die Produktion hatte am 24. März 2007 im Großen Haus Premiere.

Regie: Christof Nel; Künstlerische Mitarbeit: Martina Jochem; Bühne: Thomas Goerge; Kostüme: Barbara Aigner; Musik: Paul Lemp; Dramaturgie: Hans-Peter Frings; Darsteller: Susanne Böwe, Nadja Dankers, Friederike Kammer, Christian Kuchenbuch, Felix von Manteuffel, Joachim Nimtz, Moritz Peters, Matthias Redlhammer, Aljoscha Stadelmann, Sabine Waibel


Hinkemann, dem im Krieg das Geschlecht weggeschossen wurde, verliert alles: seine Arbeit, seine Frau, den Kontakt zu seinen Kollegen. Zwischen Selbstmitleid und märtyrerhaftem Aufbegehren sucht er nach einem Ausweg aus der eigenen Misere, in der er schließlich eine gesellschaftliche Tragödie erkennt.

„Worte habt ihr, schöne Worte, heilige Worte, vom ewigen Glück. Die Worte sind für gesunde Menschen! Ihr seht eure Grenzen nicht … es gibt Menschen denen kein Staat und keine Gesellschaft, keine Familie und keine Gemeinschaft Glück bringen kann. Da wo Eure Heilmittel aufhören, da fängt unsere Not erst an
Da steht der Mensch allein
Da tut sich ein Abgrund auf, der heißt: Ohne Trost
Da wölbt sich ein Himmel, der heißt: Ohne Glück
Da wächst ein Wald, der heißt: Hohn und Spott
Da brandet ein Meer, das heißt: Lächerlich
Da würgt eine Finsternis, die heißt: Ohne Liebe
Wer aber hilft da?“
Hinkemann, 2/4

I. Akt: Im Krieg wurde Eugen Hinkemann das Geschlecht weggeschossen. Seine Arbeit hat er verloren. Zur Untätigkeit verdammt sitzt er zu Hause und klagt über seine Nutzlosigkeit. Seine Frau Grete sucht sexuellen Trost bei dem Arbeiter Paul Großhahn und wird von ihm schwanger. Um irgendwie an Geld zu kommen, lässt sich Hinkemann in einer Schaubude anstellen und beißt zur Belustigung des Publikums lebendigen Ratten die Kehle durch. Grete und Großhahn, die sich auf dem Rummel vergnügen, ertappen ihn dabei.
II. Akt: In einer Kneipe diskutiert Hinkemann mit Arbeitern. Diese halten Stammtischreden über eine bessere Welt und wie sie zu erreichen wäre. Der eine will sie religiös erwecken, der andere sozial reformieren, der dritte revolutionär umstürzen. Hinkemann vermag in keinem der Heilsversprechen Hoffnung für sich zu erkennen. Großhahn, der Hinkemann in die Kneipe gefolgt ist, spottet über dessen Auftritt in der Schaubude und brüstet sich mit seinem Verhältnis zu Hinkemanns Ehefrau.
III. Akt: Hinkemann erleidet einen Zusammenbruch. In einem Albtraum erscheint ihm die Gesellschaft als real existierende Hölle, aus der kein Gott Erlösung verspricht. Grete hat Großhahn verlassen und kehrt zu Hinkemann zurück. Er weist sie ab und fordert sie auf, ein neues Leben ohne ihn zu beginnen. Verzweifelt stürzt sich Grete in den Tod. Über der Leiche seiner Frau, die ihre Lust mit dem Leben bezahlt hat, erfährt Hinkemann eine Vision: „Jeder Tag kann das Paradies bringen, jede Nacht die Sintflut.“